Lasertechnologie prognostiziert Turbulenzen
Ein laserbasiertes Messgerät soll es künftig durch die Analyse der Luftdichte ermöglichen, Turbulenzen während eines Fluges präzise zu prognostizieren. Die Technologie ist von Forschern des Instituts für Physik in der Atmosphäre des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt im Rahmen des europäischen Verbundprojekts „DELICAT“ (Demonstration of LIDAR based Clear Air Turbulence detection) entwickelt worden.
Gewicht von Bedeutung
„Forschungsansätze zur Vorherbestimmung von Turbulenzen können schon seit einigen Jahren beobachtet werden. Dennoch halte ich dieses Verfahren für innovativ und äußerst vielversprechend“, kommentiert Luftfahrtexperte Kurt Hofmann http://hofmann-aviation.com im Gespräch mit pressetext. Dennoch bleibe die Umsetzung eines solchen Systems im regulären Linienflugverkehr sowie seine Zuverlässigkeit noch abzuwarten.
Zuerst muss ein LIDAR-Instrument (Light Detecting and Ranging) am Flieger montiert werden, welches kurzwellige UV-Laserstrahlen in die Flugrichtung sendet. „Hierbei ist das Gewicht eines solchen Messgerätes entscheidend, da eventuell zusätzlicher Treibstoff benötigt wird“, erklärt der Experte. „Grundsätzlich glaube ich aber, dass diese Vorrichtung ohne gröbere Modifizierungen der Flugzeuge angebracht werden kann“, so Hofmann.
Sicherheitsvorkehrungen bleiben
Aus dem gemessenen Rückstreu-Wert der Luftmoleküle, Sauerstoff und Stickstoff wird die Dichte der Luft bestimmt. Auftretende Schwankungen in der Luftdichte geben schließlich Aufschluss über bevorstehende Turbulenzen. „Obwohl eine derartige Analyse sicher sinnvoll ist, werden sich die Sicherheitsmaßnahmen dadurch im Wesentlichen nicht verändern“, resümiert der Fachmann. Bis dato befindet sich DELICAT noch in einer Testphase.
Media Contact
Weitere Informationen:
http://dlr.de/ipaAlle Nachrichten aus der Kategorie: Interdisziplinäre Forschung
Aktuelle Meldungen und Entwicklungen aus fächer- und disziplinenübergreifender Forschung.
Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Mikrosystemforschung, Emotionsforschung, Zukunftsforschung und Stratosphärenforschung.
Neueste Beiträge
Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen
Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…
Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion
Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…
Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen
Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…