Deutsche Forschungsgemeinschaft fördert Projekt zur Gestaltung von Fließgewässerräumen

Viele Flüsse fließen mitten durch die Stadt – aufgrund von Hochwassergefahren sind ihre Ufer häufig durch Beton und Steine befestigt worden und dadurch nicht mehr zugänglich.

Mit neuen Ansätzen der Integration von Hochwasserschutz, Ökologie und Freiraumnutzung befasst sich das Forschungsprojekt „Prozessorientierte Gestaltung urbaner Fließgewässerräume“, das jetzt unter der Leitung von einer Juniorprofessorin und einem Juniorprofessor am STUDIO URBANE LANDSCHAFTEN gestartet ist. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt das Projekt mit 250.000 Euro. Das STUDIO URBANE LANDSCHAFTEN ist ein interdisziplinäres Netzwerk für Lehre, Forschung und Praxis an der Fakultät für Architektur und Landschaft der Leibniz Universität Hannover.

Zurzeit arbeiten 16 Mitglieder aus Landschaftsarchitektur, Stadtplanung, Architektur, Bauingenieurwesen, Biologie, Soziologie und Wasserwirtschaft über das Netzwerk zusammen.

Kommunen stehen vor dem Hintergrund der aktuellen EU-Wasserrahmenrichtlinie und der EU-Hochwasserrichtlinie vor der Herausforderung, der eigendynamischen Entwicklung von Fließgewässern mehr Raum zu geben. Nach den Richtlinien soll die Gewässerstruktur verbessert werden, indem Uferzonen möglichst naturnah gestaltet werden. Gleichzeitig sollen Planerinnen und Planer aber auch Rücksicht auf die Bedürfnisse der Menschen und Aspekte der Stadtgestaltung nehmen.

Stadtgewässer und Uferbereiche haben bedeutende Funktionen als urbane Freiräume und sind für die Lebensqualität der sich weltweit immer weiter verstädternden Gesellschaften von hohem Wert. Da weltweit gleichzeitig auch die Hochwassergefahr stetig ansteigt, sind immer dringender innovative Strategien gefragt, die das Gestalten von urbanen Wasserräumen nicht nur als formale Komposition, sondern auch als komplexes Zusammenspiel von Naturprozessen, Nutzungsanforderungen und Gestaltungsansätzen auffassen.

Unter der Leitung von Prof. Antje Stokman (Institut für Freiraumentwicklung) und Prof. Martin Prominski (Institut für Landschaftsarchitektur) untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler 15 aktuelle europäische Projektbeispiele der landschaftsarchitektonischen Gestaltung von Uferräumen im Hinblick auf ihren Umgang mit gewässerdynamischen Prozessen.

Dabei wollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Forschungsvorhabens die Beispiele nicht nur dokumentieren, sondern erstmals auch einen Handlungskatalog für künftige Projekte entwickeln. Am Ende des Vorhabens steht also das systematische Aufzeigen von Gestaltungsstrategien, die die räumlich-zeitliche Dynamik der Fließgewässer steuern und eine Integration von Hochwasserschutz, Ökologie und Freiraumnutzung erlauben.

Media Contact

Dr. Stefanie Beier Leibniz Universität Hannover

Weitere Informationen:

http://www.uni-hannover.de

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