Wasserpistolen spüren Landminen auf

Aufprall-Geräusche des Wassers liefern Hinweis auf Abnormalität im Boden

Forscher der University of Missouri-Rolla (UMR) wollen das Problem der Landminen mit der Kraft des Wassers lösen. Nach dem Konzept einer Wasserpistole soll das Gerät „Confined Sluicing End Effector“ Wasser auf die Bodenoberfläche spritzen. Durch das verursachte Geräusch könne festgestellt werden, ob sich unter dem Boden eine Landmine befindet.

„Die Verwendung von Wasserstrahlen wird die Suche nach Landminen vermutlich nicht einfacher machen. Aber sie ermöglicht es, die Landminen ohne Explosion zu zerstören“, erklärte David Summers, Direktor des UMR-Rock Mechanics and Explosives Research Centers. Mithilfe der Geräusche können Forscher eine Abnormalität im Boden feststellen. Laut Daryl Beetner, Computer-Ingenieur an der UMR, ist die Technologie schneller als herkömmliche Methoden, bei denen ein Metallstab den Boden auf Landminen überprüft. Außerdem müsste die Mine nicht mehr mit der Hand ausgegraben werden. Der Wasserstrahl zerstöre die Mine, indem er sie horizontal in zwei Teile schneide. Dicht bewachsene Landstriche stellen derzeit noch das größte Problem dar. Laut Summers machen Unregelmäßigkeiten die Landminen-Suche schwierig. Schon ein Busch könnte die Suche irritieren, da der Strahl direkt auf die Oberfläche zielt.

Das Wasserstrahl-Projekt „Implementation of New Waterjet Technology for Humanitarian Demining“ wurde vom Science Applications International Corp. (SAIC) mit 668.000 Dollar gefördert. Das SAIC ist mit 500 Unternehmen das größte Forschungs- und Entwicklungsunternehmen der USA, das sich in Besitz von Mitarbeitern befindet. Das Projekt ist für fünf Jahre anberaumt und wird u.a. vom US-Verteidigungsministerium getragen. Ziel ist es, ein in der Höhe von rund 10.000 Dollar kostengünstiges System zur Entschärfung von Landminen zu entwickeln.

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Sandra Standhartinger pte.monitor

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