Autisten besitzen ungewöhnliche Hirnstrukturen

Mögliche Erklärung für Rückzug der Erkrankten in eigene Welt

Autisten besitzen ungewöhnliche Strukturen im Gehirn, die das Verhalten der Betroffenen erklären könnten. Dafür haben Forscher des Medical College of Georgia und Kollegen der University of South Carolina bzw. des Downtown VA Medical Center in Augusta, Georgia, die Hirnstrukturen von Autisten vermessen und wesentliche Unterschiede in ihren Stirn- und Schläfenlappen entdeckt. Autisten zeigen für die Außenwelt ein eigenes Kommunikationsverhalten und scheinen unfähig zu sein, eine Beziehung zur Umwelt aufzubauen. Ihr Verhalten und ihre Bewegungen sind stereotyp. Als außergewöhnlich gilt ihr stark spezialisiertes Interesse. Die Ergebnisse wurden im Fachmagazin Neurology veröffentlicht.

Das Team um den Neuropathologen Manuel F. Casanova (Bild) vom Medical College of Georgia untersuchte das Gehirn von zwölf autistischen Kindern mit einem Durchschnittalter von zwölf Jahren. Dabei entdeckten die Forscher, dass die so genannten Minisäulen der Hirnrinde deutlich kleiner, aber zahlreicher sind. Minisäulen sind die Basiselemente der Gehirntätigkeit und umfassen 80 bis 100 Gehirnzellen und ihre Verknüpfungen. Dadurch können Informationen aufgenommen und verarbeitetet bzw. in der Folge reagiert werden.

Der Ursprung dieser Hirnveränderungen ist allerdings unklar, sowohl Genmutationen wie auch zahlreiche andere Möglichkeiten kommen in Frage. „Vermutlich entsteht Autismus durch einen Defekt in der Entwicklung der Hirnrinde. Weltweit sind rund ein Prozent der Bevölkerung von Autismus betroffen, seit den 40-er Jahren steigt die Zahl kontinuierlich an.

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Sandra Standhartinger pte.online

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