Spin-off mit der tesa-Rolle

Alles o.k.: Holospot auf tesa-Film (Foto: EML)

Erste erfolgreiche Ausgründung des European Media Laboratory: „tesa scribos“ wird Hologramme als Sicherheitslabel produzieren

Das Heidelberger Forschungsinstitut European Media Laboratory (EML) feiert die erste erfolgreiche Ausgründung eines seiner Projekte: der holographischen Datenspeicherung auf tesa-Film. Die neue Firma mit Sitz in Mannheim trägt den Namen tesa scribos GmbH und wird von der Hamburger tesa AG finanziert. Mit diesem „spin-off“ setzt sich die Erfolgsgeschichte einer Entdeckung weiter fort.

Vor knapp vier Jahren entdeckten die Physiker Dr. Steffen Noehte und Matthias Gerspach, damals beide noch an der Universität Mannheim, dass sich auf einem handelsüblichen tesa-Film Daten speichern lassen. Die beiden Wissenschaftler setzten ihre Forschungen am Heidelberger European Media Laboratory fort. Neben der Forschung an der sogenannten „tesa-ROM“, konzentrierten sie sich auf den Datenspeicher zum Aufkleben: einen modifizierten tesa-Film, in den ein winziges individuelles Hologramm geschrieben wird. Die in diesem „Holospot“ enthaltene Datenmenge ist ca. 1000 Mal größer als die eines herkömmlichen Barcodes und erlaubt die fälschungssichere Kennzeichnung von Produkten. Die EML-Forscher schafften es, Hard- und Software für den „Holospot“ soweit zu optimieren, dass die Ausgründung möglich wurde.
Die neue Firma tesa scribos wird Anwendungen für die Pharmabranche, die Automobilindustrie und für Hersteller von ID-cards und Laborausrüstung entwickeln. Dabei geht es zum einen darum, mit Sicherheitskonzepten Ausweise fälschungssicher zu machen. Zum anderen können „Holospots“ eingesetzt werden, um Plagiate zu verhindern und Originalverpackungen zu kennzeichnen.
Die tesa scribos GmbH soll als Gemeinschaftsunternehmen der Forscher und der tesa AG organisatorisch selbständig geführt werden, um eine zielgerichtete und konsequente Entwicklung der Verfahren unabhängig vom traditionellen Klebebandgeschäft der tesa AG sicherzustellen. „Insgesamt wird die Anfangsfinanzierung der Gesellschaft sich auf über fünf Mio. EURO belaufen und damit die weiteren Entwicklungsarbeiten sicherstellen“, so die tesa AG heute auf ihrer Jahrespressekonferenz in Frankfurt.

Die European Media Laboratory GmbH (EML) ( www.eml.villa-bosch.de ) ist ein privates Forschungsinstitut für angewandte Informatik. Das Forschungsziel ist es, neue informationsverarbeitende Systeme zu entwickeln, bei denen der Nutzer die Technik nicht mehr als Hindernis wahrnehmen soll. Schwerpunkte liegen in der Bioinformatik und in mobilen Assistenzsystemen. Die EML-Forscher arbeiten eng mit Universitäten und der Industrie zusammen. Derzeit bearbeitet das EML im wesentlichen Forschungsprojekte der gemeinnützigen Klaus Tschira Stiftung (KTS) ( www.kts.villa-bosch.de ). Ebenso wie die KTS ist das European Media Lab in der Villa Bosch in Heidelberg beheimatet, dem ehemaligen Wohnsitz des Nobelpreisträgers Carl Bosch (1874 – 1940).

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Dr. Peter Saueressig
European Media Laboratory GmbH
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel: +49-6221-533-245
Fax: +49-6221-533-198 
peter.saueressig@eml.villa-bosch.de


Fragen zu tesa scribos beantwortet Ihnen gerne :

Dr. Steffen Noehte
Tesa scribos GmbH
Quadrat B 6, 23-26
68131 Mannheim
0621-181 26 44 
steffen.noehte@tesa-scribos.de

Media Contact

Dr. Peter Saueressig idw

Weitere Informationen:

http://www.eml.villa-bosch.de/

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Interdisziplinäre Forschung

Aktuelle Meldungen und Entwicklungen aus fächer- und disziplinenübergreifender Forschung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Mikrosystemforschung, Emotionsforschung, Zukunftsforschung und Stratosphärenforschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Ideen für die Zukunft

TU Berlin präsentiert sich vom 22. bis 26. April 2024 mit neun Projekten auf der Hannover Messe 2024. Die HANNOVER MESSE gilt als die Weltleitmesse der Industrie. Ihr diesjähriger Schwerpunkt…

Peptide auf interstellarem Eis

Dass einfache Peptide auf kosmischen Staubkörnern entstehen können, wurde vom Forschungsteam um Dr. Serge Krasnokutski vom Astrophysikalischen Labor des Max-Planck-Instituts für Astronomie an der Universität Jena bereits gezeigt. Bisher ging…

Wasserstoff-Produktion in der heimischen Garage

Forschungsteam der Frankfurt UAS entwickelt Prototyp für Privathaushalte: Förderzusage vom Land Hessen für 2. Projektphase. Wasserstoff als Energieträger der Zukunft ist nicht frei verfügbar, sondern muss aufwendig hergestellt werden. Das…

Partner & Förderer