Forschungsschwerpunkt Photonik gegründet

„Photonik“ heißt der neue fakultätsübergreifende Forschungsschwerpunkt, der jetzt seine Arbeit an der TU Berlin aufgenommen hat. Die Photonik werde voraussichtlich eine ähnliche Bedeutung erlangen wie die Elektronik heute, sagte der Sprecher, Prof. Dr. Hans Joachim Eichler, auf der konstituierenden Sitzung am 15. Januar. 30 Professoren wollen ihre Forschungsarbeiten auf dem Zukunftsgebiet der Optik vernetzen. In vier Arbeitskreisen werden Projekte zur Sensorik, zur Materialbearbeitung mit Lasern, zur Beleuchtung und zur Datenübertragung in Glasfasernetzen gebündelt. Auch auf dem Gebiet der Lehre wolle man verstärkt Interessen bei Schülern und Studierenden wecken.

Die Wissenschaftler wollen mit dem Forschungsschwerpunkt Photonik den Vorsprung der TU Berlin auf dem Gebiet der Optik weiter ausbauen. Sie können dabei auf eine lange Tradition zurückblicken. An der TU Berlin wurden wesentliche Vorarbeiten zur Entdeckung des Laserprinzips geleistet. Für den Bau des ersten Elektronenmikroskopes hat Ernst Ruska 1987 den Nobelpreis erhalten. Der Erfinder der Holographie, der Nobelpreisträger Dennis Gabor, war Student der TH Berlin, der Vorgängereinrichtung der TU Berlin.

Der Arbeitskreis Photonische Kommunikation um Prof. Dr.-Ing. Klaus Petermann will für Internet-Anwendungen die Datenübertragungsrate in Glasfaserkabeln erhöhen. Außerdem sollen neue Methoden zur optischen Datenspeicherung erforscht werden. Um energieeffiziente Beleuchtungskörper geht es in dem Arbeitskreis um Prof. Dr. Heinrich Kaase. Er hat unlängst einen Lichttunnel entwickelt, der Tageslicht vom Dach in das Treppenhaus der Firma SemperLux in Berlin leitet. In dem Arbeitskreis um Prof. Dr.-Ing. Lutz Dorn wird die Materialbearbeitung mit dem Laser im Mittelpunkt stehen. So sollen beispielsweise Polymere für CD´s mit Lasern strukturiert werden. Der größte Arbeitskreis schließlich befasst sich mit der mikrooptischen und spektrometrischen Sensorik um Dr. Heinz-Detlef Kronfeldt und Prof. Dr. Gernot Renger.

Der 1. Vizepräsident der TU Berlin, Prof. Dr. Kurt Kutzler, sprach anlässlich der Gründung den Wissenschaftlern und insbesondere dem Initiator Prof. Dr. Hans Joachim Eichler seinen Dank aus. Er wies darauf hin, dass im bundesweiten Vergleich die Berliner Hochschulen die geringsten Mittel zur Verfügung hätten. Ohne das Engagement der Wissenschaftler wäre es daher gar nicht möglich, die Forschungen in der Optik auf dem bisherigen hohen Niveau zu halten.

Weitere Informationen erteilt Ihnen gerne: Prof. Dr. Hans Joachim Eichler, Optisches Institut, TU Berlin, Tel.: 030/ 314-22498 E-Mail: eichler@physik.tu-berlin.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Interdisziplinäre Forschung

Aktuelle Meldungen und Entwicklungen aus fächer- und disziplinenübergreifender Forschung.

Der innovations-report bietet Ihnen hierzu interessante Berichte und Artikel, unter anderem zu den Teilbereichen: Mikrosystemforschung, Emotionsforschung, Zukunftsforschung und Stratosphärenforschung.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Mehr Prozess- und Produktinnovationen in Deutschland als im EU-Durchschnitt

Mehr als jedes 3. Unternehmen (36 %) in Deutschland hat zwischen 2018 und 2020 (aktuellste Zahlen für die EU-Länder) neue Produkte entwickelt, Neuerungen von Wettbewerbern imitiert oder eigene Produkte weiterentwickelt….

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Partner & Förderer