Institut für Sportwissenschaft berät die FIFA zur WM 2006 – Wie wirken Gewaltprävention und Antirassismus-Maßnahmen?

Kommen sie oder kommen sie nicht? Vor allem die Medien warten auf die zur Fußballweltmeisterschaft anreisenden Hooligans aus Polen, England und Holland. Zwei, die weniger spekulieren, denen es nicht nur um Hooligans, sondern um alle Fans und ihr Verhalten bei den Spielen geht, sind die Sportwissenschaftler Prof. Detlef Kuhlmann und Prof. Gunter Pilz, bekannter Experte für Gewaltprävention und Fanverhalten. Mit einem Forschungsprojekt zum Thema Gewaltprävention beraten sie die FIFA und das Organisationskomitee FIFA WM 2006.

Im Projekt werden die Fanbegleitung und die Besucherbetreuung in verschiedenen WM-Austragungsorten wissenschaftlich begleitet und evaluiert. Ziel ist es herauszufinden, welche Maßnahmen die Fans erreichen und welche weniger gut angenommen werden. Hierzu werden die Angebote der austragenden Städte und die Umsetzung des Fan- und Besucherkonzeptes der FIFA während der Weltmeisterschaft begutachtet. Vorher, während und nach den Spielen werden die Fans und freiwillige Helfer beobachtet und befragt, die Fanbotschaften und das Maßnahmenangebot von Fan Guide bis Fanwebsite begutachtet. Wie müssen freiwillige Helfer geschult werden? Welche Maßnahmen werden von wem angenommen? Welche Rahmenbedingungen sind notwendig, damit ein Präventionskonzept greifen kann? Dies sind nur einige der Fragen, die klären sollen, wie Fanbetreuungskonzepte für Großveranstaltungen weiter verbessert werden können.

In einem zweiten Forschungsprojekt betreut Professor Pilz das Aktionsprogramm „Fare – Football against Racism in Europe“, einen Verbund von europäischen Projektpartnern. „In Zeiten, in denen Gebiete in Deutschland zu „no-go-areas“ für Ausländer erklärt werden, muss man gegensteuern“, erklärt Pilz. Das Fare-Programm bietet ein Maßnahmenpaket mit antirassistischen Schulungen für Ordner und Hilfskräfte, Straßenfußballturnieren Fan-Ansprache und Medienprogramm.

Beide Projekte werden von der FIFA finanziert.

Media Contact

Dr. Stefanie Beier Universität Hannover

Weitere Informationen:

http://www.uni-hannover.de

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