Der Fettsucht auf der Spur

BMBF fördert interdisziplinäres Projekt zur Erforschung der genauen Ursachen


Die Sache scheint ganz einfach zu sein – auf den ersten Blick: Hat jemand zu viel Speck auf den Rippen, dann isst er zu viel und bewegt sich zu wenig. Doch so simpel ist es nicht, und die Wissenschaft hat die Gründe für Fettsucht noch längst nicht verstanden. Deshalb fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit 600.000 Euro ein Projekt, das die Ursachen der Fettsucht bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen erforschen soll.

Einige Dinge sind schon bekannt: Fettreiche Ernährung, Bewegungsmangel, Lebensstil und Sozialverhalten spielen eine große Rolle bei der Gewichtszunahme. So werden Kinder eher dick, wenn sie die Mahlzeiten unregelmäßig einnehmen. Sie essen dann mehr Fast Food und naschen zwischendurch. Besonders häufig sind Kinder und Jugendliche aus einkommensschwachen Familien sehr dick. Das liegt nach den Erkenntnissen der Forschung auch daran, dass sich in diesen Bevölkerungsgruppen die Eltern nicht so sehr am Dicksein ihrer Kinder stören und im Gegenteil die schiere Körperfülle eher mit Stärke assoziieren.

Um diese Zusammenhänge noch besser zu verstehen, haben sich Soziologen, Epidemiologen, Psychologen und Ökonomen zusammengetan. Die Erkenntnisse aus dem Vorhaben „Adipositas bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen als systemisches Risiko“ sollen anschließend genutzt werden, um die Fettsucht effektiver als bisher bekämpfen zu können. Dazu wird das Forschungsteam mit Partnern aus der Praxis zusammenkommen – darunter Nahrungsmittelhersteller, Verbraucherverbände, Krankenkassen und Schulen.

Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Prof. Dr. Ortwin Renn
Internationales Zentrum für Kultur- und Technikforschung
Universität Stuttgart
Telefon: 0711 / 121-3970
E-Mail: ortwin.renn@soz.uni-stuttgart.de

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Silvia von Einsiedel idw

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