Geister-TÜV für Grusellocation

Unterirdische Stadt wird geöffnet um die Existenz von Geistern zu untersuchen


Ein wissenschaftliches Experiment schickt Geisterjäger in den Untergrund Edinburghs um eine von Großbritanniens gefürchtetsten Geisterlocations zu untersuchen. Unter den Straßen von Edinburgh befindet sich Mary King`s Close, ein verworrenes System aus Straßen, das bereits vor 200 Jahren von der Außenwelt abgetrennt wurde. 200 Freiwillige sollen nun im Rahmen eines Forschungsprojekts unter der Leitung von Chief-Ghostbuster Richard Wiseman von der University of Hertfordshire die Geister aufspüren. Wiseman will beweisen, dass Geister nur in den Köpfen der Untersuchungsteilnehmer existieren. Das Geisterexperiment findet im Rahmen eines zehntägigen Geisterfestivals statt. Wiseman hofft erste Ergebnisse gegen Ende des Festivals am 22. Mai präsentieren zu können.

Der Psychologe hat bereits zahlreiche Studien zum Thema durchgeführt und nimmt an, dass Menschen vor allem auf Umwelteinflüsse wie beispielsweise einen leichten Luftzug oder optische Faktoren wie geringe Lichtreize reagieren. Mary King`s Close ist ein Ort, der ideal für das Experiment geeignet ist, da bisherige Besucher berichteten, dass sie seltsame Erscheinungen hatten, Phantomfußspuren entdeckten, von schauderhaften Gefühlen heimgesucht wurden und Übelkeit verspürten. Darüber hinaus wird berichtet, dass ein Geist namens Annie – ein verspielter Kindergeist – an den T-Shirts der weiblichen Besucher gezupft hat. Die Grusellocation wurde im 17. Jahrhundert zugemauert und seit damals erst ein einziges Mal im Jahr 2003 wieder geöffnet.

In der aktuellen Versuchsanordnung werden die Freiwilligen gebeten in kleinen Gruppen durch die Straßen und Ruinen der alten Häuser zu gehen und alle ungewöhnlichen Erscheinungen zu berichten. Versteckte Temperatur- und Feuchtigkeitssensoren werden plötzlich auftretende „Kältezonen“ – die oft bei Spukorten erlebt werden – aufzeichnen, während weitere Instrumente magnetische Aktivitäten und Niederfrequenzwellen registrieren.

„Am meisten bin ich von der Idee interessiert, ob manche Räume mit einer bestimmten Persönlichkeit verbunden werden, die Stereotypen von Geistern entstehen lassen. Wir werden die Versuchsteilnehmer nicht nur fragen ob sie einen Geist gesehen haben, sondern auch welcher Art die Erscheinung war. Wir haben auch Phantombilder von Scheingeistern gemacht, von denen bereits berichtet wurde und die wir den Probanden in verschiedenen Räumen zeigen“, erklärte Wiseman. Dadurch soll festgestellt werden in welchen Räumen die Geister von den Teilnehmern am häufigsten gesehen werden und ob diese Angaben mit bisherigen Berichten übereinstimmen. Wiseman vermutet, dass das Gefühl der Beklemmung und die Übelkeit vor allem durch den „Infrasound“ der Niederfrequenzwellen des darüber liegenden Verkehrslärms verursacht werden.

Media Contact

Evelyn Lengauer pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.herts.ac.uk

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