TU Berlin entwickelt Verfahren zur Abwasserwiederverwendung für Olympia 2008 in Peking

Wasserexperten forschen für Olympia 2008

Die Olympischen Spiele 2008 in Peking stehen unter dem Motto „Grüne Spiele – Nachhaltige Entwicklung“. Im Jahr 2005 sind die Umweltprobleme der Megastadt Peking allerdings noch erheblich. Insbesondere im Wasserbereich hat man mit Qualitätsproblemen und sinkenden Grundwasserständen zu kämpfen. Seit Dezember 2004 beschäftigen sich Wissenschaftler der TU Berlin innerhalb des Forschungsschwerpunktes „Wasser in Ballungsräumen“ (FSP-WIB) mit neuen Techniken des Wasserrecyclings für den Olympischen Park 2008. Das deutsch-chinesische Kooperationsvorhaben kann dabei auf wissenschaftliche Kontakte aus zwei Projekten des TU-Fachgebietes Wasserreinhaltung von Prof. Dr. Martin Jekel aufbauen, die seit 1995 existieren und durch das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung (BMBF) gefördert wurden. Das neue Forschungsprojekt wird nun gemeinsam von BMBF und dem chinesischen Ministeriums für Wissenschaft und Technologie (MOST) finanziert.

Die Nutzung von städtischem Abwasser im 550 Hektar großen Olympiapark mit einem 60 Hektar großen künstlichem See ohne resultierende Hygiene-, Algen- und Geruchsprobleme stellt dabei eine zentrale Aufgabe des Projektes dar. Weiterhin werden Recyclingkonzepte für die Versorgung von Springbrunnen, Toilettenspülungen, Waschwasser und Bewässerung entwickelt. Neben naturnahen Aufbereitungsverfahren wie künstlicher Uferfiltration kommen innovative membranbasierte Systeme und Adsorptionsverfahren zum Einsatz, die für ausreichende Sicherheit bei der Wiederverwendung sorgen. Weitere Schwerpunkte der Partner des Olympiaprojektes sind die Entwicklung eines effizienten Regenwassermanagements, Hochwasserschutz sowie die Implementierung von wassersparender Haustechnologie und Grauwassernutzung für die Gebäude im Olympischen Dorf. Das Mengen- und Informationsmanagement wird integrativ über ein Überwachungssystem, basierend auf dem Geo-Informationssystem (GIS), durch die WASY GmbH realisiert.

Mit der TU Berlin sind aus der Region Berlin-Brandenburg noch die WASY GmbH (Prof. Dr. Ka-den, Verbundkoordinator), sowie das Institut für Angewandte Gewässerökologie GmbH involviert. Darüber hinaus sind die Universität Essen sowie die Beratungsunternehmen Obermeyer und Dornier Consult eingebunden. Im Teilprojekt „Abwasseraufbereitung und Wiederverwendung“ kooperiert die TU Berlin mit der renommierten Tsinghua Universität sowie den Pekinger Abwasserwerken (Beijing Drainage Group).

Weitere Informationen erteilt Ihnen gern: Dr.-Ing. Mathias Ernst, Geschäftsführer Forschungsschwerpunkt „Wasser in Ballungsräumen“ an der TU Berlin, Telefon: 030/314 25493, E-Mail: FSP-WIB@TU-Berlin.de

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Ramona Ehret idw

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