Systemzuverlässigkeit ergänzt fortan den Institutsnamen des Fraunhofer LBF

Akustik-Aquarium des Fraunhofer LBF

Funktionalität und Einsatzgebiete moderner Anlagen und Maschinen werden heute vielfach durch Sensorik, Aktorik, Regelungstechnik und Elektronik erweitert. Damit wird auch der Bedarf nach Aussagen zur ’Systemzuverlässigkeit’ solcher Anwendungen wachsen. Das Fraunhofer LBF widmet sich genau diesen aktuellen Themen und spiegelt dies inhaltliche Aufgabenerweiterung ab sofort auch im Namen wider: Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF.

Nach 4-monatiger Deutschlandreise durch mehr als 30 Städte, kehrt das Akustik-Aquarium, der Beitrag des Fraunhofer LBF auf dem Ausstellungsschiff ’MS Technik’ zum Jahr der Technik, zurück an das Darmstädter Institut. Das Exponat demonstriert adaptive Lärmreduzierung mittels Piezomaterialien. Besondere Eigenschaft dieser Materialien: Sie wandeln Druck in elektrische Signale um, passen sich aufgrund ihrer funktionellen Materialeigenschaften und einer Regelungseinheit selbstständig auf Veränderungen im Umfeld an, und wirken so dem Schall entgegen. Damit dringt aus dem gläsernen Kasten fast kein Schall mehr nach außen, obwohl die Schallquelle im Inneren weiter Lärm produziert.

Funktionalität und Einsatzgebiete moderner Anlagen und Maschinen werden heute vielfach durch Sensorik, Aktorik, Regelungstechnik und Elektronik erweitert. Damit wird auch der Bedarf nach Aussagen zur ’Systemzuverlässigkeit’ solcher Anwendungen wachsen. Das Fraunhofer LBF widmet sich genau diesen aktuellen Themen und spiegelt dies inhaltliche Aufgabenerweiterung ab sofort auch im Namen wider: Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF.

Forschung und Entwicklungsarbeiten zum Thema Adaptronik werden zur Zeit in zehn Fraunhofer Instituten erarbeitet und unter der Leitung des Fraunhofer LBF im Themenverbund Adaptronik gebündelt. Ziel ist es kommerzielle Anwendungen zu beschleunigen und entlang der gesamten Wertschöpfungskette FuE Dienstleistungen anbieten zu können.

Viele Unternehmen nutzen dieses Know-how: So entwickelte u.a. VW im BMBF-Leitprojekte Adaptronik ein lärmreduziertes PKW-Dach und DaimlerChrysler einen adaptiven Radschwingungsdämpfer für den ICE.

„Durch eine Reihe von Projekten wurden inzwischen die Grundlagen und Anwendungen für eine ganz neue Werkstoffgeneration geschaffen“, fasst Prof. Holger Hanselka, Institutsleiter am Fraunhofer LBF, zusammen, „die ein großes wirtschaftliches Potenzial für Branchen der Automobil-, Bahn-, Luft- und Raumfahrtindustrie, Medizintechnik, Optik und des Maschinenbaus bietet. Das sind die technologiebestimmenden Innovationsträger in Deutschland.“

Im Rahmen zahlreicher Veranstaltungen zum Jahr der Technik in Darmstadt wird das Fraunhofer LBF weitere Ergebnisse anwendungsorientierter FuE-Dienstleistungen präsentieren.

Mit Sicherheit innovativ – Der Begriff der Betriebsfestigkeit entstand in den 30er Jahren in Darmstadt. Sie beschreibt die Fähigkeit einer Konstruktion oder eines Bauteils, während des Betriebs zufallsartig auftretende zyklische, quasistatische und schlagartige Belastungen über einen definierten Einsatzzeitraum zu ertragen. Nur dadurch ist es möglich, Hochleistungsprodukte unter dem Aspekt des Leichtbaus zu realisieren. Nach dem ersten Betriebsfestigkeitsversuch und der späteren Gründung des Fraunhofer-Instituts für Betriebsfestigkeit wurde der Grundstein für den folgenden wissenschaftlichen und anwendungsorientierten Ausbau dieser Querschnittswissenschaft im Fraunhofer LBF gelegt. Sie beeinflusste die gesamte deutsche, europäische und amerikanische Fahrzeug- und Flugzeugindustrie sowie ihre Zulieferer. Mit über 130 Mitarbeitern sowie hochmoderner Ausstattung der Labors und Versuchshallen, Auf mehr als 12 000 qm, wird neben dem einzigartigen realen Prüffeld des Fraunhofer LBF auch ein virtuelles Test Lab eingesetzt. Jedem Kunden werden so individuelle Lösungen zur Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit geboten. Von der Idee bis zur Produkt- und Serienreife ist das Fraunhofer LBF damit kompetenter Partner entlang des gesamten Forschungs- und Entwicklungsprozesses.

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Anke Zeidler-Finsel idw

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