Altern im All – Untersuchungen in der Internationalen Raumstation ISS
Am 18. Oktober 2003 startete das Soyuz-Raumschiff TMA3 vom russischen Raumfahrtzentrum in Baikonour zur Internationalen Raumstation ISS. Zum wissenschaftlichen Programm gehören auch Studien über Alterungsprozesse der Taufliege Drosophila, an denen Prof. Dr. Eberhard Horn, Leiter der Arbeitsgruppe Gravitationsphysiologie in der Abteilung Neurobiologie der Universität Ulm, beteiligt ist.
Neben der neuen ISS-Besatzung ist der spanische ESA-Astronaut Pedro Duque an Bord. Er wird auf der ISS eine Reihe wissenschaftlicher Experimente durchführen. Eines dieser Experimente heißt AGEING und beschäftigt sich, unter Einsatz verschiedener Stämme der Taufliege Drosophila, mit den Ursachen beschleunigten Alterns in der Schwerelosigkeit. Die Beobachtung geht auf Experimente des spanischen Wissenschaftlers Prof. Dr. Roberto Marco von der Universität Madrid zurück, die er bei früheren Missionen durchgeführt hat. Marco und sein Mitarbeiter Dr. Javier Medina setzen bei dem aktuellen Projekt des spanischen Soyuz-Taxiflugs »Cervantes« Lebenserhaltungssysteme ein, die von der European Aeronautic Defence and Space Company (EADS) Friedrichshafen in Zusammenarbeit mit Prof. Horn entwickelt und bereits zweimal bei Weltraumexperimenten (1997 und 2001) genutzt wurden.
Das Ziel der Forscher ist die Aufklärung der Ursachen des beschleunigten Alterns. Sie untersuchen dazu altersabhängige Verhaltensweisen wie das Orientierungsvermögen unter Schwerkraft oder das Begattungsverhalten, die Lebensdauer der Tiere, altersbedingte strukturelle Veränderungen einzelner Nervenzellen des Gehirns sowie die Genexpression bei jungen Tieren. Zur Durchführung der Versuche hält sich Horn zusammen mit seiner Mitarbeiterin, Dipl.-Biol. Uta Kirschnick, im Raumfahrtzentrum Star City bei Moskau auf. Horns Untersuchungen im Rahmen der Mission »Cervantes« werden vom deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) aus Mitteln des BMBF unterstützt.
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