LLL- Lebenslanges Lernen: Chance für alle zu jeder Zeit. Modellversuchsprogramm von Bund und Ländern

Mit 25 Mio. Mark fördern Bund und Länder im Rahmen des Modellversuchsprogramms „Lebenslangens Lernen“ insgesamt 23 Projektvorhaben. Am 4. und 5. Dezember 2000 findet im „Langen Eugen“ (Hermann-Ehlers-Straße 10, 53113 Bonn) eine Auftaktveranstaltung zu diesem Programm statt. Eingeladen sind Vertreter/innen der Projekte, die Mitglieder des zugehörigen Lenkungsausschusses und Mitglieder der Projektgruppe ’Innovation im Bildungswesen’. Mit der Auftaktveranstaltung wird den Projektnehmenden ein erster Erfahrungsaustausch ermöglicht. Er dient dazu Arbeitskontakte und Kooperationen zwischen den einzelnen Projekten einzuleiten.

Das lebenslange Lernen ist in der Erwachsenen-/Weiterbildung ein wichtiges Thema: So überdenken beispielsweise die Bildungseinrichtungen ihr Selbstverständnis als Wissensanbieter und stellen mehr Strukturen für eigenverantwortliches und selbstgesteuertes Lernen bereit. In einigen Projekten des BLK-Modellversuchsprogramms werden Angebote zum Selbstlernen entwickelt, bei denen die Lernenden ihre Materialien und ihre Vorgehensweise selbst auswählen können, die Lehrkraft schlüpft in die neue Rolle des Beraters. Andere Projekte konzentrieren sich auf die Fortbildung der Lehrenden oder auf eine Organisationsentwicklung im Kooperationsverbund, die eine neue Lehr/-Lernkultur hervorbringen wird. Die Lernenden zu stärken und die Bildungsangebote von Einrichtungen durch Kooperation und Vernetzung besser mit dem Bedarf abzustimmen, sind wesentliche Voraussetzungen dafür, mit unserem Bildungssystem die veränderten Bedingungen des beschleunigten Strukturwandels zu bewältigen- das sind nach Auffassung des Programmkoordinators Dr. Peter Krug, Ministerialdirigent aus dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Weiterbildung des Landes Rheinland Pfalz, die beiden Hauptziele des Programms.
Neben den Lernkulturen und dem Kooperationsverhalten der Einrichtungen verändern sich auch die Rahmenbedingungen des Lernens. Qualitätssicherung und Transparenz des Angebotes, die Möglichkeit Zertifikate – auch für informelles und modularisiertes Lernen – zu vergeben sowie Beratungsleistungen für Lernbenachteiligte sind wichtige Aspekte des BLK-Modellversuchsprogramms „Lebenslanges Lernen“. Diese Ansätze sind dazu geeignet, in der Bildungslandschaft innovative Impulse auszulösen.
Die Programmvorhaben sind im Anhang aufgeführt; sie schließen die Bildungsbereiche Schule, Hochschule, berufliche Bildung und Weiterbildung ein, wobei über Vernetzungen von Einrichtungen in der Regel bildungsbereichsübergreifende Kooperationen eingegangen werden. Fünf Wissenschaftler betreuen und analysieren das Gesamtprojekt. Sie sorgen dafür, dass die Einzelergebnisse in den Zusammenhang des Programms gestellt werden. Letztlich sollen innovative Bildungskonzepte zum ’Lebenslangen Lernen’ verbreitet und bildungspolitische Empfehlungen ausgesprochen werden.
Koordiniert werden die Projektvorhaben von einem Lenkungsausschuss, in dem alle Bundesländer und das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) vertreten sind. Das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung in Frankfurt/M. ist als Programmträger für die Betreuung der Vorhaben zuständig.

Weitere Informationen: Deutsches Institut für Erwachsenenbildung, Hansaallee 150, 60320 Frankfurt/M., Dr. Heino Apel, Fon 069/95626-133, E-Mail apel@die-frankfurt.de. Die Homepage des Programms:http://www.blk-LLL.de.

Kurzbeschreibung der Projekte des Programms Lebenslanges Lernen:

Baden-Württemberg
Am Zentrum für Allgemeine Wissenschaftliche Weiterbildung der Universität Ulm werden online-gestützte Lernergruppen betreut, die das „Forschende Lernen“ als Motor einer neuen Lernkultur erproben.
An der Pädagogischen Hochschule Heidelberg werden Lernprozesse verbessert, indem die Schulkultur und Lernumgebungen entsprechend gefördert werden.

Bayern
Im Arbeitskreis Gymnasium und Wirtschaft e.V., Unterhaching läuft ein Schulprojekt für nach-faltige Lernmotivation.

Berlin
Die Senatsverwaltung für Schule, Jugend und Sport, Berlin, untersucht das selbstgesteuerte Lernen und die Organisationsentwicklung in Weiterbildungseinrichtungen Berlins.

Brandenburg
Das Ministerium für Bildung, Jugend und Sport, Potsdam, untersucht in enger Zusammenarbeit mit dem Land Berlin das selbstgesteuerte Lernen und die Organisationsentwicklung in Weiterbildungseinrichtungen Brandenburgs.

Bremen
Die Kooperationsstelle Universität/Arbeitskammer mit dem Arbeiter-Bildungs-Centrum Bremen qualifiziert Bildungsbenachteiligte für den Übergang von der Aus- zur Weiterbildung.
Die Universität Bremen fördert das selbstorganisierte, lebenslange Lernen in der Arbeitswelt.

Hamburg
Die Behörde für Schule, Jugend und Berufsbildung der Freien und Hansestadt Hamburg unterhält ein „Netzwerk Lernkultur“ zur Förderung selbstgesteuerten Lernens an verschiedenen Lernorten.
Die gleiche Behörde fördert ein lokales Netzwerk von Einrichtungen, das Lerngruppen beraten und unterstützen soll.

Hessen
Die Justus-Liebig-Universität Gießen entwickelt in Kooperation mit Weiterbildungseinrichtungen praxisbezogene Ansätze des selbstgesteuerten Lernens bei Studierenden und nebenberuflichen WeiterbildnerInnen.

Mecklenburg-Vorpommern
Der Volkshochschulverband Mecklenburg-Vorpommern e.V., Schwerin, entwickelt innovative Modelle des Lehrens und Lernens im Netzwerk Weiterbildung.

Niedersachsen
Die Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg führt ein Projekt durch, bei dem Lehrer kleine Forschungsaufträge zum Lebenslangen Lernen erhalten, so dass selbständiges Arbeiten zum Zentrum der Fortbildung wird.
Das ArtSet Institut für kritische Sozialforschung in Hannover konzipiert mit Weiterbildungseinrichtungen ein System zur Qualitätsbeurteilung der Bildungsangebote.

Nordrhein-Westfalen
Im Forum Weiterbildung Unna werden selbstgesteuerte Lernformen der interkulturellen Weiterbildung im Netzwerkentwickelt. Die Volkshochschule Witten-Herdecke richtet in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Bildungsträgern ein regionales Netzwerk zum ’Lernen und Selbstlernen’ ein.

Rheinland-Pfalz
Die Universität Kaiserslautern fördert die Selbstlernfähigkeit der Lernenden, und bildet Studierende und Pädagogen entsprechend fort.
Das Institut für Pädagogik und das Zentrum für Weiterbildungsforschung und -management an der Universität Landau entwickelt internetbasierte Weiterbildungsmaterialien und Dienstleistungen für Weiterbildner, damit sie sich für Angebote zum lebenslangen Lernen besser qualifizieren können.

Saarland
Die Volkshochschule Saarbrücken versucht in Kooperation mit weiteren Bildungsanbietern das Französischlernen durch neue Lernangebote (andere Lernorte, neue Lernanlässe, spielerisches Lernen, etc) besonders mit lernungewohnten Jugendlichen zu fördern.

Sachsen
Das Sächsische Staatsministerium für Kultus, Dresden, befähigt und motiviert Jugendliche in der Schule zum lebenslangen Lernen.

Sachsen-Anhalt
An der Fachhochschule Magdeburg werden in Kooperation mit der Uni Bielefeld Bildungseinrichtungen mit Anstellungsträgern der Gesundheitsbildung vernetzt, um innovative Weiterbildungsarrangements zu entwickeln.

Schleswig-Holstein
Das Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften der Universität Kiel entwickelt Konzepte für Lehrkräfte und Schüler an Grundschulen, die zum lebenslangen Lernen befähigen.
Als zweites Vorhaben werden in Kooperation mit Hauptschulen und Ausbildungsbetrieben Konzepte entwickelt, um bildungsferne und lernbenachteiligte Schülerinnen und Schüler zum kontinuierlichen selbständigen Lernen zu befähigen.

Thüringen
Der Thüringer Volkshochschulverband e.V., Jena, entwickelt und erprobt im Weiterbildungsnetzwerk innovative Lehr- und Lernarrangements in der politischen Weiterbildung.

Weitere Informationen finden Sie im WWW:

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M.A. Christine Schumann idw

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