Belasten Autokatalysatoren die Umwelt? Neues Forschungsprojekt startet im Januar


Das Institut für Petrographie und Geochemie der Universität Karlsruhe beginnt zum 1. Januar 2001 ein Forschungsprojekt für die Forschungsvereinigung Automobilitechnik. „Bei dem Projekt wird untersucht, inwieweit Platingruppenelemente, die aus den Automobil-Katalysatoren emittiert werden, Wachstum und Entwicklung von Nutzpflanzen beeinflussen“, erklärt Institutsleiterin Professorin Dr. Doris Stüben. In einem weiteren Schritt soll quantifiziert werden, wie sich diese Elemente in der Umwelt verteilen.

Seit Einführung der Kfz-Abgaskatalysatoren werden in zunehmendem Maße die katalytisch wirksamen Edelmetalle Platin, Rhodium und Palladium emittiert und in straßennahe Ökosysteme eingetragen. Von dort aus können sie sich weiter verbreiten. Erste Untersuchungen haben die Metalle in deutlichen Konzentrationen in Böden nachgewiesen.

Vertreter von BMW, DaimlerChrysler und Degussa waren jetzt am Institut für Petrographie und Geochemie zu Gast, um mit Professorin Dr. Doris Stüben und ihrem Assistenten Dr. Jörg-Detlef Eckhardt über die Details der Untersuchungen zu diskutieren, zum Beispiel über eine spezielle Analytik, Gewächhausuntersuchungen, die Auswahl der Nutzpflanzen oder die Standortwahl für die Probenahme. Das Institut für Petrographie und Geochemie wurde für das dreijährige Projekt ausgewählt, da seit fünf Jahren umfangreiches Know-how auf dem Gebiet der Stoffkreisläufe der Platingruppenelemente in Form von Diplom-, Doktor- und Habilitationsarbeiten gesammelt worden sind. Das Projekt läuft in enger Abstimmung mit Vertretern der Automobilbranche und wird die Grundlage für weitere Diplom- und Doktorarbeiten bilden.

Nähere Informationen:
Professorin Dr. Doris Stüben
Tel.: (0721) 608 3322
doris.stueben@bio-geo.uni-karlsruhe.de

 

Weitere Informationen finden Sie im WWW:

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Dr. Elisabeth Zuber-Knost idw

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