Bionisches Auge soll am Menschen getestet werden

Siliziumchip übernimmt die Funktion der Netzhaut

Ein australisches Forscherteam an der Universität von New South Wales hat unter der Leitung von Gregg Suaning ein „bionisches Auge“ entwickelt, das nach einer erfolgreichen Testreihe an Tieren jetzt auch am Menschen getestet werden soll. Das künstliche Auge besteht aus einem Silizium-Chip, der hinter die Netzhaut transplantiert wird, und so erblindeten Menschen ihre Sehfähigkeit zurückgeben soll, das berichtet der Fernsehsender ABC. Von der Entwicklung sollen Personen profitieren, die durch Augenkrankheiten wie Retinitis erblindet sind. Blind geborenen Menschen kann auf diese Weise nicht geholfen werden, da bei ihnen die notwendigen Vernetzungen im Sehzentrum des Gehirns nicht angelegt sind.

Der Siliziumchip wird hinter die Netzhaut transplantiert, und soll diese in ihrer Funktion ersetzen. Eine „Kamerabrille“ fängt die Bilder ein, die sich im Sichtfeld des Trägers befinden, und zerlegt sie in die einzelnen Pixel. Die Kamerabilder werden von einer separaten Verarbeitungseinheit interpretiert, die sich an Faktoren wie zum Beispiel Helligkeit orientiert. Die Informationen werden über Funkwellen an den Chip im Auge weitergeleitet, und von dort über winzige Drähte an die retinalen Ganglienzellen übertragen. Auf diese Weise könnte beispielsweise eine offene Tür in einem dunklen Zimmer erkannt werden. Mit dem momentanen Stand der Forschung ist eine Auflösung des Kamerabildes von mehr als 10×10 Pixel nicht möglich, Suaning ist aber zuversichtlich, dass die Stärke im Laufe der Zeit optimiert werden kann.

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Karin Brachtl pte.online

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