Malaria-Parasit liebt die Wärme

Thailändische Forscher wollen bei Malaria zuerst Fieber bekämpfen

Forscher der thailändischen Mahidol Universität http://www.mahidol.ac.th haben entdeckt, dass eine Behandlung des Fiebers, das bei einem Malaria-Anfall auftaucht, zu einer rascheren Beendigung der Krankheit führt. Darüber hinaus wird dabei auch das Gehirn des Patienten geschützt, berichtet BBC-online. Nach den Erkenntnissen der Forscher liebt der Malaria-Parasit Plasmodium falciparum nämlich die Wärme und kann sich besser ausbreiten, wenn die Körpertemperatur steigt.

Die Parasiten führen Veränderungen an der Oberfläche der roten Blutzellen herbei, verkleben das Blut und setzen sich an den Wänden der Blutgefäße fest. Das führt zu einem schlechteren Sauerstofftransport des Blutes. Die Thailändischen Wissenschaftler haben in Tests unter verschiedenen Temperaturen festgestellt, dass dieser Effekt des Verklebens erst bei 40 Grad, also hohem Fieber, optimal stattfinden kann. Bei normaler Körpertemperatur von 37 Grad reagierten die Zellen nicht mit dem Festkleben an den Blutgefäßen. Außerdem soll die höhere Temperatur auch zur vermehrten Bildung von einem Protein namens PfEMP1 führen. PfEMP1 begünstigt den Vorgang des Verklebens der Blutzellen.

Andere Wissenschaftler kritisieren an der neuen Theorie, dass das Fieber eine Körperreaktion auf Bekämpfung der Parasiten sei und daher wichtig zur Genesung sei. Alex Rowe, Parasitologin an der University of Edinburgh sieht in der Theorie aber dennoch einen neuen Ansatzpunkt in der Behandlung von Malaria. „Das bedeutet, dass wir im Humanversuch zunächst fiebersenkende Medikamente an Malariapatienten verabreichen“, meint die Wissenschaftlerin. Das Forschungsergebnis der thailändischen Wissenschaftler erscheint in den Proceedings of the National Academy of Sciences of the USA (PNAS)

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Wolfgang Weitlaner pte.online

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