Aktives Störschall-Management mit dem "dritten Ohr" im Hörgerät

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Siemens eröffnet neue Gehörrehabilitations-Perspektiven

Zu den grossen Problemen für Schwerhörige mit und ohne Hörgeräte zählt heute noch das Hören im Störschall: Wo starke Umgebungsgeräusche – wie zum Beispiel im Strassenverkehr – die Verständigung selbst für Normalhörende zum Problem machen, kommen Personen mit beschränktem Hörvermögen oft überhaupt nicht mehr mit. Das Gleiche gilt für Gespräche im Stimmengewirr, wie es beispielsweise in Restaurants und anderen öffentlichen Lokalen vorherrscht.

Die Entwicklungsingenieure von Siemens arbeiten seit Jahren intensiv an Lösungen für dieses Problem, das so manche Menschen mit Hörproblemen bis an den Rand der Verzweiflung bringen kann. Und sie vermochten darin einige spektakuläre Erfolge zu verbuchen. So beispielsweise mit neuartigen Hörgeräte-Richtmikrofonen, die die Stimme der Gesprächspartner aus jenen anderer, gleichzeitig sprechender Personen hervortreten lassen. Mit dynamischen Filtersystemen, die den Störlärm abdämpfen und die Sprachsignale verstärken. Und mit einem revolutionären ConTrast-System, welches die Artikulation der Sprache auf künstliche und effiziente Art verbessert.

Die jüngste Entwicklung geht noch einen Schritt weiter: Mit einem Ensemble von drei feinst aufeinander angestimmten Mikrofonen werden Sprachverständlichkeit und Hörkomfort in schwierigen akustischen Situationen nochmals um einen entscheidenden Faktor verbessert. Denn das dritte, extrem sensible Mikrofon dient dem „aktiven Störlärm-Management“: Es nimmt stationäre und bewegliche Störschallquellen wahr und ermöglicht es der Signalverarbeitungs-Elektronik, diese abzudämpfen oder auszublenden. Zugleich dient es der Optimierung der automatischen Steuerung, da es Veränderungen im Klangspektrum blitzschnell zu erfassen und adäquate Reaktionen auszulösen vermag.

Das dritte Mikrofon dient damit gleichsam als „drittes Ohr“, welches laufend kritisch mithört und die Leistungen des Geräts auf den Punkt bringt. Untersuchungen haben gezeigt, dass diese Strategie tatsächlich zu einer substanziellen Vergrösserung des Abstandes zwischen Nutzschall und Störgeräuschen beiträgt und damit die Sprachverständlichkeit um bis zu 40 Prozent zu verbessern vermag. Das sind sehr vielversprechende Perspektiven für jene unzähligen Betroffenen, die heute schon bei verhältnismässig geringen Lärmpegeln kapitulieren müssen.

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Beat Rieder pte.online

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