Wasserfilter gegen Arsen-Problem in Bangladesch

USA wollen Einsatz fördern

Forscher unter der Federführung von David Nunley von der NGO International Development Enterprises haben einen Wasserfilter entwickelt, der weltweit Mio. Menschenleben retten soll. Der Wasserfilter, der speziell Arsen und Blei extrahiert, wird auf der 5. World Conference on Arsenic Exposure and Health Effects vorgestellt. Haupteinsatzgebiet sehen die Entwickler in Bangladesch. Schätzungen der WHO zufolge sind landesweit rund 80 Mio. Menschen mit natürlich im Grundwasser vorkommendem Arsen konfrontiert.

„Das Einzigartige an dem Filter ist, dass selbst, wenn sich kein Arsen, sondern nur Eisen im Wasser befindet, auch Eisen gefiltert wird“, erklärte Nunley. Denn eine Vielzahl an Erzen enthalten Arsen in der Form von Legierungen wie Arsenkies. Der Filter kostet rund drei Dollar und garantiert eine eintägige Arsen-freie Trinkwasserversorgung für eine vierköpfige Familie. Erste Testversuche in einigen Städten Bangladesch sind bereits gestartet. „Viele Menschen mit den ersten Anzeichen einer Arsenvergiftung sind wieder genesen“, heißt es weiter.

Die USA haben sich bereit erklärt, die Erfindung mit einer Kampagne zu fördern. Ziel ist es, der Existenz des Wasserfilters mehr Bekanntheit zu verleihen und diesen jeder Stadt in Bangladesch zugänglich zu machen. Auch die aktuelle Weltkonferenz in San Diego soll durch einen Spendenaufruf einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, das Problem der Arsen-Kontamination in Bangladesch zu beenden. Die WHO hält die Arsen-Problematik in Bangladesch als die größte „Massenvergiftung“ in der menschlichen Geschichte.

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Sandra Standhartinger pte.online

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