Mess-System warnt vor Organverfall

Sensoren überwachen elektrische und chemische Charakteristika des Zellgewebes

Forscher der University of Ulster haben ein Überwachungssystem entwickelt, das den unversehrten Zustand eines Transplantationsorgans nach der Überstellung garantiert. Kleine Sensoren, die in das Organ eingesetzt werden, garantieren, dass sich nach der Entnahme keine Verschlechterung einstellt. Bei den Sensoren handelt es sich um flexible Mini-Elektroden, die die elektrischen und chemischen Merkmale des Zellgewebes überwachen. Derzeit obliegt die Bewertung des Organzustandes der Erfahrung und der Expertise des Operateurs.

„Organe werden häufig über lange Distanzen transportiert. Durch das neue System weiß der Arzt sofort, ob das Organ transplantationstauglich ist“, erklärte Eric McAdams vom Northern Ireland Bioengineering Centre der Uni. Ist das Organ nicht zu verwenden, gibt die Messanzeige Aufschlüsse darüber, warum es dazu gekommen ist bzw. wie dieser Umstand in Zukunft vermeidbar ist. „Durch die permanente Überwachung mittels der Elektroden ist es nun möglich, die Transporteinheiten für Transplantationsorgane zu verbessern“, ergänzte McAdams. Die Messanzeigen könnten in die Einheiten eingebaut und somit ermittelt werden, welche Flüssigkeit sich am besten für die Erhaltung der Organqualität eignet. Auch die optimale Lagertermperatur sei einfacher feststellbar.

Laut Forschern kann die Mini-Messtechnologie auch während einer lebenswichtigen Transplantation eingesetzt werden, um den Zustand des Organs laufend zu dokumentieren. Demnächst geht die Technologie in die klinische Testphase. Die irischen Wissenschaftler forschen bereits seit sechs Jahren im Rahmen zweier europäischer Projekte, Microcard und Microtrans, an der Sensor-Technologie.

Media Contact

Sandra Standhartinger pte.online

Weitere Informationen:

http://www.ulst.ac.uk

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