Höhlen-Bakterium gegen Krebs

Natürliche Stoffe gegen schwere Krankheiten

Ein Bakterium, das in der Mammoth Cave in Kentucky entdeckt wurde, könnte der Schlüssel für neue Medikamente in der Krebsherstellung sein. Das Bakterium bildet eine Substanz, die ein Protein zur Bildung neuer Blutgefäße blockiert, berichten Forscher vom Treffen der American Society for Microbiology.

In den ersten Laborversuchen konnte festgestellt werden, dass das Bakterium Stoffe erzeugt, die die Bildung von neuen Blutgefässen verhindern können. Dieser Prozess, der als Angiogenesis bezeichnet wird, ist bei der Entstehung von Krebs von besonderer Bedeutung. Da bei der Entstehung eines Tumors die Krebszellen zuerst mit der Formierung von Blutgefäßen beschäftigt sind, die den Tumor mit den nötigen Nährstoffen und Sauerstoff versorgen. „Eine der wichtigsten Aufgaben im Kampf gegen Krebs ist die Schaffung neuer Medikamente, die die Blutgefäßbildung verhindern und dadurch das Wachstum Tumors unterbinden“, so Studienleiter Ryan Frisch von der Grand Valley State University in Michigan.

Die Wissenschaftler, die nach neuen Medikamenten gegen Krebs suchen, greifen immer häufiger auf natürliche Stoffe zurück, die über eine Vielzahl von chemisch strukturierten Präparaten verfügen. So konnte eine Substanz aus der Rosey Periwinkle (Catharanthus roseus), einer in Madagaskar heimischen Pflanze, erfolgreich im Kampf gegen Leukämie und Hodenkrebs eingesetzt werden. Auch am Korallenriff gibt es zahlreiche Tiere und Pflanzen, die mit Substanzen aufwarten, die erfolgreich in der modernen Chemie und Medizin Verwendung finden. In Mollusken, Seegräsern und Schwämmen konnten zahlreiche chemische Verbindungen entdeckt werden, die sich in der modernen Medizin sinnvoll einsetzen lassen.

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Wolfgang Weitlaner pte.monitor

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