Schmerzlose Pflaster dank Stärke möglich

Pflaster: dank Stärke bald selbstauflösend (Foto: pixelio.de/sawistowski)<br>

Nahrungsforscher der Penn State University haben einen Weg gefunden, Stärke zu Fasern zu verarbeiten, aus denen sich wiederum verschiedene, papierartige Materialien erzeugen lassen. Dazu wird das Polymer mit einem Lösungsmittel versetzt und einem Elektrospinnverfahren unterzogen. Als Resultat ist die Herstellung von Produkten wie schmerzlos selbstauflösenden Pflastern denkbar.

Entladung formt Fäden

Das Polymer kommt in der Natur gehäuft in verschiedenen Pflanzen wie Mais oder Kartoffeln vor und nimmt beim Auflösen in Wasser eine Gel-artige Konsistenz an. Daher haben die Wissenschaftler ein Lösungsmittel entwickelt, das das normale Zerlaufen der Stärke ermöglicht, ohne die Molekülketten der Stärke zu zerstören. Um Fasern zu gewinnen, wird die Lösung schließlich im Elektrospinner starker Spannung ausgesetzt, im Zuge der Ladungsabstoßung werden die Stärketropfen schließlich zu langen Fäden ausgedehnt.

Bandage zerfällt zu Zucker

„Stärke ist einfach abbaubar, Bandagen aus diesem Material würden mit der Zeit vom Körper absorbiert werden“, schildert Lingyan Kong, der am Forschungsprojekt beteiligt ist. Die Bandagen würden bei diesem Prozess zu ungefährlicher Glucose zerfallen, berichtet PhysOrg. Er sieht noch zahlreiche andere Anwendungsmöglichkeiten für das Material.

Stärke bietet Vorteile, da sie das weltweit am besten verfügbare Polymer ist und wenig kostet. Gleichzeitg ist die Herstellung der neuartigen Fasern weniger belastend für die Umwelt als die Produktion von Zellstoff oder Kunstfasern aus fossilen Rohstoffen. Laut Kong ist das Erzeugungsverfahren zudem ausgereift genug, um auch für industrielle Zwecke hochskaliert zu werden.

Media Contact

Georg Pichler pressetext.redaktion

Weitere Informationen:

http://www.psu.edu

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