Intelligente Kleiderbügel bringen Multimedia in Boutiquen
Das japanische Unternehmen Team Lab hat ein neues Instore-Präsentationssystem entwickelt, das sich auf intelligente Kleiderbügel stützt. Diese kennen das darauf hängende Textil und können bei der Trennung von der Stange Multimedia-Devices im Geschäft ansteuern. Werbepsychologe Karl-Peter Fischer sieht den Point of Sale für den Kunden in Zukunft entweder als Traumwelt oder schlichte Abholstation. „Dazwischen“, so der Fachmann im pressetext-Interview, „liegt das Tal der Tränen.“
Multimedia statt Schaufensterpuppe
Wer zukünftig ein interessantes Kleidungsstück vom Halter nimmt, um es näher zu begutachten, könnte sich inmitten einer Multimedia-Show wiederfinden.
Der „Intelligent Hanger“ von Team Lab schickt dann nämlich ein Signal an einen Rechner im Laden, der verschiedene Geräte ansteuern kann.
So könnte auf einem nahe gelegenen Display etwa eine Präsentation des jeweiligen Produkts starten, in welcher dieses auf dem Laufsteg vorgeführt wird. Gleichzeitig schallt atmosphärische Musik aus Lautsprechern und die Beleuchtung wird gedimmt. Der Kleiderkauf wird um eine multimediale Komponente erweitert, die klassische Schaufensterpuppe könnte bald zum Museumsstück werden.
Einkaufen muss emotional werden
Erfindungen wie diese findet Fischer interessant. Der Werbeprofi denkt, dass Equipment wie der Intelligent Hanger in Zukunft verstärkt zum Einsatz kommen wird – und auch muss. „Es braucht mehr Emotion am Point of Sale, denn auch Internetshops werden immer emotionaler“, sagt er. „Denken Sie etwa an die Möglichkeit, virtuell Kleidung anzuprobieren.“
Heute kommt es nicht selten vor, dass Menschen ihre Wunschprodukte offline suchen und anprobieren, letztlich aber dann günstiger online kaufen. „In Zukunft muss mehr Service und Erlebnis geboten werden. Man will sich als Kunde verzaubern lassen und kauft dann vielleicht auch Sachen, die man nicht unbedingt braucht.
Traumwelt oder Boxmover
Sportartikelgeschäfte, Modeboutiquen und ähnliche Läden wird es langfristig nur noch in zwei Ausrichtungen geben, erklärt Fischer. „Entweder werden sie Traumwelten, die ihren Kunden ein multisensorisches Erlebnis bieten, das zum Verweilen einlädt, oder sie werden Boxmover, wo die Ware einfach nur schnell abgeholt wird“, so seine Prognose. „Dazwischen liegt das Tal der Tränen.“
Doch auch andere Branchen müssen nachziehen. „Wer geht heute noch ins Reisebüro?“, fragt sich Fischer. „Auch hier wird man dem Kunden eine aufregende Erfahrung bieten müssen, die ihn zur Buchung verleitet.“
Media Contact
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