Siemens bringt Musik aufs Handy – Weltpremiere für den DRM Music Player

Jetzt kann man unterwegs nicht nur übers Radio die neuesten Hits hören. Mit dem DRM Music Player kann man Musik Daten direkt auf das Handy downloaden.

O2 Großbritannien bietet ab sofort neuen Service zum Herunterladen von Musikdateien

Wer unterwegs die neuesten Songs hören will, muss sich künftig nicht mehr auf Radiosender verlassen: Mit dem DRM (Digital Rights Management) Music Player von Siemens können kopiergeschützte Musikdateien erstmals direkt über das Handy aus dem Mobilfunknetz heruntergeladen werden. Für das neuartige interaktive Musikangebot benötigt man lediglich ein Handy und den DRM Music Player, den der Mobilfunkbereich der Siemens AG – kurz Siemens mobile – in der Schweiz entwickelt und produziert. Der Mobilfunkanbieter O2 startete jetzt erstmals in Großbritannien hierzu den „O2 Music Service“, über den Musikdateien geladen werden können.

Die Musikstücke, die zum Download zur Verfügung stehen, sind im aacPlus-Format komprimiert. Das Herunterladen auf den 80 Gramm leichten DRM Music Player ist denkbar einfach. Ein GPRS-Handy wird mit einem Verbindungskabel oder via Infrarot mit dem Player verbunden. Die Verbindung zum Mobilfunknetz wird dann auf Knopfdruck hergestellt. Auf dem Display des 52 x 98 x 21 mm großen Players erscheinen nun die verfügbaren Musiktitel, die probegehört und bei Bedarf heruntergeladen und auf den Player gespeichert werden können.
Der Player ist eigentlich ein kleiner PDA, auf dem sowohl lizenzrechtlich geschützte Songs im aacPlus-Format als auch Musikstücke nach dem MP3-Standard abgespielt werden können. Diese können einfach via USB-Schnittstelle vom Computer auf den Player übertragen werden. Die Speicherung der Musikdateien erfolgt auf einer wechselbaren SD-Speicherkarte, die mit einer Kapazität von 64 MB rund 60 Songs speichern kann.

Zur Komprimierung der Audiodaten kommt das Verfahren MPEG-4 aacPlus zum Einsatz. AacPlus ist die weltweit leistungsfähigste Technologie zur Audiokompression und liefert hohe Audioqualität selbst für schmalbandige Übertragungskanäle wie beim Mobilfunk. Die hohe Effizienz von aacPlus ist die zentrale Voraussetzung für die technische und wirtschaftliche Machbarkeit von Musikdiensten über den Mobilfunk und wird bereits erfolgreich zur Musikübertragung eingesetzt. Das Verfahren ist seit Frühjahr 2003 als High Efficiency AAC Profil Bestandteil des ISO/MPEG-4-Standards.

Um die Anforderungen der Urheberrechtsgesetzgebung zu erfüllen, ist das Erstellen von Raubkopien nicht möglich. Dafür sorgt der Kopierschutz (Digital Rights Management – DRM) der Basler Firma SDC AG, die diese DRM-Lösung seit 1996 in den USA und Europa patentiert hat und die sowohl im Internet – als auch im Mobilfunkmarkt zum Einsatz kommt. Die SDC-Java-DRM-Technik verhindert das ungeschützte Kopieren von Musikdateien vom PC oder Handy auf fremde Geräte oder die Einspeisung der Musikfiles in das Internet und sichert so die Lizenzrechte von Musikfirmen und Sängern.

Gemeinsam mit der SDC AG und dem Media-Spezialisten Yodoba/234 AG hat Siemens mobile das „Music Over The Air Consortium“ (MOC) gebildet, das eine umfassende End-to-end-Lösung anbietet. Angefangen von der Musikauswahl und der Klärung aller rechtlichen Aspekte, über die Komprimierung und das Hosting der Dateien bis hin zum Kopierschutz und dem DRM Music Player, braucht sich der Mobilfunkanbieter um nichts zu kümmern. Falls gewünscht, können sämtliche Applikationen sowie Komprimierungs- und Verschlüsselungsprozesse auf zentralen Siemens-Servern in Zürich ausgeführt und rund um die Uhr sichergestellt werden. Entscheidet sich ein Mobilfunkanbieter für das Musikangebot des MOC-Konsortiums, kann eine maßgeschneiderte Lösung innerhalb weniger Wochen getestet, implementiert und aufgeschaltet werden.

Die Zusammenarbeit mit allen bedeutenden Music Labels ermöglicht den Handy-Abonnenten den exklusiven Zugang zu brandaktuellen Hits. Die Songs können – wie jetzt bei O2 in Großbritannien – bereits eine Woche vor der offiziellen Veröffentlichung exklusiv für den Download auf dem DRM Music Player zur Verfügung gestellt werden.

Der DRM Music Player, der im Zusammenspiel mit allen bedeutenden Handymarken funktioniert, wird als so genanntes „White-Label-Gerät“ produziert. So können Mobilfunkbetreiber den Player als eigenes Produkt und unter eigener Marke lancieren. Zudem lässt sich der Player sowohl mit neuen Handys als auch als Accessoire an die installierte Basis verkaufen. Gleichzeitig können die Mobilfunkbetreiber die leistungsfähige GPRS-Technologie sinnvoll nutzen und Inhalte transportieren, die mit der späteren Einführung von UMTS in einer noch umfassenderen Form verfügbar sein werden.

„Die Entwicklung des DRM-Music-Players und die Arbeit des MOC-Konsortiums hat mit dem Start des Musikdienstes von O2 in Großbritannien einen bedeutenden Meilenstein in der Mobilfunkindustrie erreicht“, so Christoph Hilber von Siemens, der die Arbeit des MOC-Konsortiums koordiniert. Mit mehreren Mobilfunkanbietern in den USA, Südamerika und Europa werden derzeit intensive Verhandlungen geführt. Außerdem können Kunden des MOC von den Erfahrungen aus ähnlichen Music-Download-Projekten im Internetbereich profitieren. Auch hier werden demnächst entsprechende Dienste mit MOC-Technologie gestartet werden.

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Innovative Produkte

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neues topologisches Metamaterial

… verstärkt Schallwellen exponentiell. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am niederländischen Forschungsinstitut AMOLF haben in einer internationalen Kollaboration ein neuartiges Metamaterial entwickelt, durch das sich Schallwellen auf völlig neue Art und Weise…

Astronomen entdecken starke Magnetfelder

… am Rand des zentralen schwarzen Lochs der Milchstraße. Ein neues Bild des Event Horizon Telescope (EHT) hat starke und geordnete Magnetfelder aufgespürt, die vom Rand des supermassereichen schwarzen Lochs…

Faktor für die Gehirnexpansion beim Menschen

Was unterscheidet uns Menschen von anderen Lebewesen? Der Schlüssel liegt im Neokortex, der äußeren Schicht des Gehirns. Diese Gehirnregion ermöglicht uns abstraktes Denken, Kunst und komplexe Sprache. Ein internationales Forschungsteam…

Partner & Förderer