Roboter als Hochstapler – Palettier-Automat nutzt Raum optimal aus

Siemens hat einen Roboter entwickelt, der Kartons unterschiedlicher Größe in Windeseile möglichst optimal auf Paletten stapelt. Damit könnte künftig etwa das Personal in einem Zwischenlager von Supermärkten enorm entlastet werden, wie das Forschungsmagazin „Pictures of the Future“ in seiner jüngsten Ausgabe berichtet.

Der Automat erreicht mit einer intelligent konzipierten Software Packungsdichten von mehr als 80 Prozent, was die Leistung eines professionellen Packers knapp übertrifft. Das Gerät, das zusammen mit dem Augsburger Unternehmen Kuka Roboter gebaut wurde, kann bis zu 350 Kisten pro Stunde platzieren – rund alle zehn Sekunden eine. Nach einer Optimierung des Prozesses soll die Schnelligkeit der Pilotanlage noch erhöht werden. Derzeit arbeiten die Logistikspezialisten von Siemens Dematic an ersten maßgeschneiderten Anwendungen.

Bisher brauchte es das geschulte Auge des Palettierers, um Waren vom Fließband auf kundenspezifische Paletten möglichst Platz sparend zu stapeln. Vor allem Supermärkte bekommen jeden Tag individuelle Lieferungen, die derart im Lager zusammengestellt werden. Dabei bewegt ein Arbeiter am Tag mehrere Tonnen Waren. In der neuen Anlage spielen Greifarme, Fließbänder, Sensoren und die Steuerungstechnik exakt zusammen: Über eine Kamera erkennt der Roboter die Lage der Kartons. Die Software setzt das Videobild in dreidimensionale Daten für den Greifer um, der wiederum genau die Position der Ware erkennt. Um Pakete verschiedener Größe heben zu können, muss der Roboter zudem innerhalb von Sekunden sein Greifwerkzeug austauschen. Dabei handelt es sich um beschichtete Metallplatten, die die Pakete mit Unterdruck ansaugen. Der eigentliche Palettier-Roboter packt die Waren dann auf die Palette, wobei er zunächst die Ecken und dann den Innenraum ausfüllt. Hohlräume pflastert der pferdegroße Roboter zum Schluss mit kleineren Päckchen zu. Alle Kartons bekommen zur Identifizierung ein Barcode-Etikett. Wenn ein neues Kartonformat kommt, wird das bereits am Wareneingang eingelesen und später wieder erkannt.

Media Contact

Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens Technikkommunikation

Weitere Informationen:

http://www.siemens.de/pof

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