Multisensor erkennt frischere Fische

Die Beurteilung der Frische von Fisch war bislang eine subjektive Angelegenheit. Ein neuer künstlicher Qualitätsindex, der aus Daten mehrerer elektronischer Sensoren abgeleitet ist, wird dies jedoch schon bald ändern

Fisch ist ein wichtiger Bestandteil einer gesunden Ernährung. Er enthält Omega-3-Fettsäuren, die eine wertvolle Hilfe bei der Bekämpfung von Herzerkrankungen sein können. Fisch ist allerdings auch leicht verderblich und kann dann beim Verzehr durch den Menschen sogar zu einer Gefährdung werden. Daher sollte Fisch stets so frisch wie möglich auf den Tisch kommen.

Eine Beurteilung der Frische von Fisch war früher ausschließlich mit den menschlichen Sinnen – Betrachten, Riechen und Berühren – möglich. Inzwischen jedoch wurden die menschlichen Sinnesorgane, deren Empfindlichkeit von Person zu Person stark variieren kann, von elektronischen Sensoren abgelöst. Das Problem besteht darin, die von mehreren verschiedenen Instrumenten gelieferten Informationen zu einem aussagefähigen Maß für die Frische aufzubereiten.

Forscher der Robert Gordon University in Schottland haben es jetzt gelöst. Dabei werden die Daten einer ganzen Serie von Instrumenten wie z.B. elektronischen „Nasen“, Texturometern oder Spektrometern zu einem einzigen Frische-Indikator aufbereitet – dem künstlichen Qualitätsindex (Artificial Quality Index, AQI). Der Vorteil besteht darin, dass der AQI eine größere Aussagekraft für das zu erwartende Frischemaß liefert als jeder der Einzelsensoren.

Diese Aussagekraft des AQI wurde für zwei Fischarten analysiert, die weltweit in großen Mengen verzehrt werden, nämlich dem Atlantik-Kabeljau (gadus morhua) und dem Flachwasser-Kapseehecht (merluccius capensis). Dabei erwies sich der AQI im Vergleich mit anderen Verfahren (z.B. QIM) als gutes Beurteilungskriterium. Mit dem AQI-Verfahren wurde die Frische über die gesamte Fisch-Lieferkette hinweg bewertet, in welcher unterschiedliche Lagerungsverfahren angewandt werden.

Der AQI ist nicht nur auf andere Fischarten anwendbar, sondern auch auf andere Lebensmittelprodukte, bei denen die Frische ein entscheidender Qualitätsparameter ist. Das AQI-Verfahren ist urheberrechtlich geschützt und befindet sich derzeit im Stadium der Produktentwicklung. Seine praktische Anwendung wird dazu beitragen, dass künftig frischere Produkte auf den Tisch des Endverbrauchers kommen.

Kontakt:

Robert Gordon University, School of Life Sciences
Food Science and Technology Research Centre
Senior Scientist
St Andrew Street
AB25 1HG, Aberdeen, Großbritanien
Paul Nesvadba
Tel: +44-1224 – 262839
Fax: +44-1224 – 262857
Email: p.nesvadba@rgu.ac.uk

Media Contact

ctm

Weitere Informationen:

http://www.rgu.ac.uk

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Innovative Produkte

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Ideen für die Zukunft

TU Berlin präsentiert sich vom 22. bis 26. April 2024 mit neun Projekten auf der Hannover Messe 2024. Die HANNOVER MESSE gilt als die Weltleitmesse der Industrie. Ihr diesjähriger Schwerpunkt…

Peptide auf interstellarem Eis

Dass einfache Peptide auf kosmischen Staubkörnern entstehen können, wurde vom Forschungsteam um Dr. Serge Krasnokutski vom Astrophysikalischen Labor des Max-Planck-Instituts für Astronomie an der Universität Jena bereits gezeigt. Bisher ging…

Wasserstoff-Produktion in der heimischen Garage

Forschungsteam der Frankfurt UAS entwickelt Prototyp für Privathaushalte: Förderzusage vom Land Hessen für 2. Projektphase. Wasserstoff als Energieträger der Zukunft ist nicht frei verfügbar, sondern muss aufwendig hergestellt werden. Das…

Partner & Förderer