Indoor-Navisystem lotst Feuerwehrleute durch Gebäude

Das französische Technologieunternehmen Thales hat ein „Indoor Positioning System“ (IPS) entwickelt, das Menschen beispielsweise durch dunkle oder rauchgefüllte Räume lotsen kann. Klassische Anwender sind laut dem Entwickler Feuerwehrleute, deren Risiko, sich in brennenden Gebäuden zu verirren, durch das IPS gemindert werden soll. Des weiteren ist auch der Einsatz bei Polizeikräften oder kämpfenden Truppen denkbar.

Die Signale der GPS-Satelliten sind meist zu schwach, dass innerhalb von Bauwerken eine Positionierung möglich wäre. Wände, Decken und Installationen blockieren oder stören oft das Signal. Die nun von den Franzosen vorgestellte Lösung ist eine Indoor-Version des Satellitensystems und ermöglicht die GPS-Daten auch in Gebäuden zu nutzen. Zum Einsatz kommen dabei Geräte, die Signale auf der Basis von Ultra Wide Band (UWB) aussenden und empfangen. Jede Feuerwehreinsatzkraft trägt ein solches Gerät bei sich. Die Basisstation des Systems befindet sich in einem Einsatzwagen, der am Einsatzort abgestellt und an einen GPS-Empfänger gekoppelt ist. Die Standorte der einzelnen Einsatzkräfte werden errechnet, indem ihre relativen Positionen zueinander und mit der zur Basisstation abgeglichen werden. Somit können die Stellen der einzelnen Feuerwehrleute exakt berechnet werden.

Das System hilft somit einerseits den Feuerwehrleuten im Einsatz, um sich in unbekannter Umgebung zurecht zu finden, andererseits aber auch dem Kommando, das über die Position der einzelnen Einsatzkräfte informiert ist und somit eine einfachere Koordinierung ermöglicht. „Genau zu wissen, wo die Mannschaft während des Einsatzes war, ist wichtig um sicherzustellen, dass Räume zweimal durchsucht und kein Opfer vergessen wurde“, sagt Mike Johns, Einsatzstratege bei der britischen Einheit Hampshire Fire and Rescue Service http://www.hantsfire.gov.uk , wo das System getestet wurde, gegenüber dem NewScientist.

Einen etwas anderen Ansatz für die genaue Navigation in großen Bauwerken haben Informatiker an der Universität Saarland entwickelt (pressetext berichtete: http://pte.at/pte.mc?pte=070305028 ). Die Forscher benutzen bei ihrer Lösung RFID-Chips, die im Gebäude verteilt sind. Mithilfe einer PDA-Software, die über einen 3D-Lageplan verfügt, können Personen exakt zu einem Raum gelotst werden. Die Signale der RFID-Chips geben dem Gerät Informationen über die aktuelle Position. Auch die Thales-Entwicklung soll langfristig kommerzialisiert und beispielsweise in Einkaufzentren installiert werden, so die Vision der Entwickler.

Media Contact

Andreas List pressetext.austria

Weitere Informationen:

http://www.thalesonline.com

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Innovative Produkte

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Neue universelle lichtbasierte Technik zur Kontrolle der Talpolarisation

Ein internationales Forscherteam berichtet in Nature über eine neue Methode, mit der zum ersten Mal die Talpolarisation in zentrosymmetrischen Bulk-Materialien auf eine nicht materialspezifische Weise erreicht wird. Diese „universelle Technik“…

Tumorzellen hebeln das Immunsystem früh aus

Neu entdeckter Mechanismus könnte Krebs-Immuntherapien deutlich verbessern. Tumore verhindern aktiv, dass sich Immunantworten durch sogenannte zytotoxische T-Zellen bilden, die den Krebs bekämpfen könnten. Wie das genau geschieht, beschreiben jetzt erstmals…

Immunzellen in den Startlöchern: „Allzeit bereit“ ist harte Arbeit

Wenn Krankheitserreger in den Körper eindringen, muss das Immunsystem sofort reagieren und eine Infektion verhindern oder eindämmen. Doch wie halten sich unsere Abwehrzellen bereit, wenn kein Angreifer in Sicht ist?…

Partner & Förderer