Virtuelle Realität: Das Produkt wird zum Erlebnis

Bereits heute werden im Internet verfügbare Fahrzeugkonfigurationen von Kunden intensiv genutzt. Diese kommen dann in der Regel mit einer bestimmten Vorstellung von „ihrem“ Fahrzeug zum Händler.

Dort finden sie allerdings nur eine begrenzte Auswahl von Ausstellungsfahrzeugen, die nicht unbedingt den individuellen Wünschen entsprechen. Bei der eigentlichen Auswahl und Beurteilung von Optionen werden die Kunden kaum unterstützt. Hier setzt der VR-Autokonfigurator an: Der Kunde soll die Möglichkeit erhalten, das Wunschfahrzeug so zu erleben, wie es ihm später geliefert wird. Räumliche Stereodarstellung und intuitive Interaktion schaffen zusätzlich Erlebnisqualität und machen die Technologie somit zum idealen Instrument für Marketing und Vertrieb.

Der VR-Autokonfigurator entstand im Rahmen des europäischen Forschungsprojekts CATER und soll künftig in Autohäusern zum Einsatz kommen. Der Kunde wählt, ggf. mit Hilfe seines Verkaufsberaters, die Farb-, Material- und Ausstattungsoptionen, die er persönlich bevorzugt. Während das Ergebnis bei der Internetkonfiguration am heimischen PC mit Hilfe kleiner Fotos, Listen oder Tabellen dargestellt wird, bietet sich dem Kunden in der Virtuellen Realität ein wesentlich umfassenderer und realistischerer Eindruck des Fahrzeugs im Maßstab 1:1. Die immersive Konfiguration ist für alle Beteiligten vorteilhaft: Die Händler können die Anzahl der im Verkaufsraum vorzuhaltenden Fahrzeuge reduzieren, ihren Kunden aber dennoch die Produktpalette überzeugend präsentieren. Der Käufer hingegen gewinnt Planungssicherheit, der Fahrzeugkauf wird effizienter und angenehmer.

Ermöglicht wird der breite Einsatz der VR-Technologie erst durch die Verfügbarkeit eines kostengünstigen Systems. Bisher war der hohe Anschaffungspreis für viele Anwendungen ein Hindernis. Nun haben Experten des Fraunhofer IAO während der Jahreskonferenz des Exzellenz-Netzwerks INTUITION in Turin erstmals ein kostengünstiges System vorgestellt, das den Einstiegspreis für hochwertige Virtuelle Realität drastisch reduziert. Das System basiert auf einem im Handel erhältlichen Fernsehgerät, das Stereosicht mit Hilfe so genannter Shutterbrillen ermöglicht. Bislang gab es in Europa jedoch keine Anwendungen, die diese Hardware nutzen konnten. Das Forscherteam erweiterte deshalb seine bekannte Softwareplattform „Lightning“ und stattete das Fernsehgerät mit einem leistungsfähigen Trackingsystem zur Erfassung von Kopfbewegungen aus. Das Ergebnis ist ein vollwertiges und vielseitig nutzbares VR-System.

Ihr Ansprechpartner für weitere Informationen:
Fraunhofer IAO
Dr. Manfred Dangelmaier
Nobelstraße 12, 70569 Stuttgart
Telefon +49 711 970-2107, Fax +49 711 970-2299
manfred.dangelmaier@iao.fraunhofer.de

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Claudia Garád idw

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