Mit Technik selbstständig durchs Alter: Bedürfnisse und Akzeptanz bei den Senioren von morgen

Diese war ein Teilprojekt des Kooperationsverbundes MIDIS (Mikrosystemtechnische Dienstleistungsinnovationen für Senioren), der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung von 2008 bis 2011 mit rund 1,7 Millionen Euro gefördert wurde.

Im Rahmen der Studie, die Hogreve gemeinsam mit seiner Mitarbeiterin Nicola Bilstein durchführte, wurden zunächst über 70 Teilnehmer (zu denen auch Experten wie z.B. Physiotherapeuten oder Mitarbeiter von Seniorenbüros und Wohnanlagen gehörten) einzeln und in Gruppen zu Bedürfnissen und seniorenspezifischen Problemen interviewt. Ob die in diesen Interviews getroffenen Aussagen repräsentativ sind, wurde anschließend mit einer standardisierten Befragung überprüft, an der 450 Personen teilnahmen. „Die Stichproben umfassten auch Personen zwischen 40 und 50 Jahren, um etwas über die Haltung einer Zielgruppe zu erfahren, der künftige technische Innovationen angeboten werden“, erklärt Prof. Dr. Jens Hogreve.

Dabei wurden neun Lebensbereiche abgefragt: Information und Kommunikation, Wohnen, Fitness, Mobilität, Gesundheit, Bildung, Freizeit, das soziale Umfeld sowie der Bereich Arbeit. „Manche dieser Lebensbereiche gewinnen für Senioren mit zunehmendem Lebensalter an Bedeutung, wie etwa Mobilität, Wohnen, Gesundheit und Freizeit“, so Nicola Bilstein. Zwei zentrale Bedürfnisse, die über fast alle Bereiche hinweg geäußert wurden, seien der Erhalt von Eigenständigkeit und Sicherheit. Die Befragten möchten so lange wie möglich in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben und den Alltag in all seinen Facetten selbst bewältigen können. Sie wünschen sich unterwegs und zu Hause – auch automatisiert – Zugriff auf Hilfe in medizinischen Notsituationen oder Warnung vor Gefahren (wie z.B. Einbrechern). Großen Wert legen sie auf persönliche Mobilität: Entweder zu Fuß bei jedem Wetter und auch bei Dunkelheit oder mit dem eigenen PKW, den die Befragten so lang wie möglich selbst nutzen wollen.

Ob Senioren neue technische Dienstleistungen in Anspruch nehmen, die ihren Bedürfnissen entsprechen, hängt – wie die Studie zeigt – beispielweise weniger von der individuellen Affinität zu Technik ab, sondern insbesondere vom wahrgenommenen Zusatznutzen solcher Produkte, den es zu erläutern gelte. Wenn Senioren zudem die Möglichkeit erhielten, den Nutzen neuer Dienstleistungen zunächst auszuprobieren, sei es wahrscheinlicher, dass sie diese dann langfristig in Anspruch nehmen. „Um Zusatznutzen zu schaffen und die Erwartungen von Senioren zu erfüllen, ist es wichtig, deren Bedürfnisse genau zu kennen. Dies bedeutet, dass sich die Entwickler technischer Dienstleistungen mit den speziellen Anforderungen dieser Zielgruppe eingehend befassen müssen“, resümiert Professor Hogreve.

Weitere Informationen zum Gesamtprojekt unter
http://www.midis-kooperationsplattform.de
Hinweis an Medienvertreter: Für Nachfragen zu dieser Studie wenden Sie sich bitte an Nicola Bilstein (nicola.bilstein@ku.de)

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Constantin Schulte Strathaus idw

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