Superhirn im Dienst der biologischen Vielfalt

HPC-Cluster André Künzelmann/UFZ

Das High Performance Computing Cluster (HPC-Cluster) wird mit 1,03 Millionen Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert und besteht aus 70 Servern mit insgesamt 400 Terabyte Speicherkapazität. Integriert wird der Rechner in ein bereits bestehendes Cluster am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung – UFZ. Das HPC-Cluster wurde heute von Prof. Christian Wirth, Direktor des Forschungszentrums iDiv, und Prof. Georg Teutsch, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung, feierlich eingeweiht.

30 Billionen Rechenvorgänge pro Sekunde: Dazu ist der neue Hochleistungsrechner in der Lage, den das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) erworben hat. „Dieser Rechner ermöglicht uns Forschungsarbeit auf Spitzenniveau“, so Prof. Christian Wirth, Geschäftsführender Direktor des Forschungszentrums iDiv, „denn mit ihm lassen sich auch Big Data bearbeiten, also komplexe und verdichtete Informationsmengen.“

Solche hochdimensionalen Datensätze sind mittlerweile integraler Bestandteil in der Biodiversitätsforschung und ergeben sich beispielsweise, wenn Messpunkte von Kameradrohnen oder Satellitenaufnahmen auszuwerten sind, durch die Wissenschaftler Rückschlüsse auf Klimaveränderungen und die Vielfalt von Arten in bestimmten Naturräumen ziehen können. Weitere Anwendungsfelder des HPC-Clusters: das Simulieren von ökologischen Szenarien und die Auswertung von Sequenzanalysen, durch die zum Beispiel die genetischen Merkmale eines ganzen Ökosystems erfasst und codiert werden.

Das HPC-Cluster wird Wissenschaftlern des Universitätsverbundes Halle, Jena, Leipzig und des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung zur Verfügung stehen. Die Partner sind über eine 10-Gigabit-Ethernet-Leitung mit dem System verbunden, was eine flexible und institutionenübergreifende Nutzung möglich macht.

Der Hochleistungsrechner wurde in einen am UFZ bereits vorhandenen Serververbund integriert, dessen Arbeitsspeicher sich damit von 5,5 auf annähernd 18 Terabyte erweitert. „Wir freuen uns sehr, dass wir durch die Wahl des Cluster-Standorts am UFZ unsere langjährigen Erfahrungen im Umgang mit großen Datenmengen zur Modellierung und Simulation von Umweltprozessen optimal in den iDiv-Verbund einbringen können“, so der Wissenschaftliche Geschäftsführer des UFZ, Prof. Georg Teutsch.

Das HPC-Cluster wurde am 5. Mai 2014 im Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) feierlich eingeweiht. Der Festakt fand im Beisein von Prof. Beate Schücking (Rektorin der Universität Leipzig), Prof. Klaus Dicke (Rektor Friedrich-Schiller-Universität Jena), Prof. Udo Sträter (Rektor Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) und weiteren Vertretern des Universitätsverbundes Halle, Jena und Leipzig statt.

Nach den Grußworten von Prof. Georg Teutsch und Prof. Christian Wirth referierte der Leiter der Abteilung Bioinformatik am iDiv, Dr. Andreas Gogol-Döring, zum Thema: „Der Regenwald im Bauch – Warum die Erforschung der Artenvielfalt Computer benötigt“. Im Anschluss daran konnten sich die Gäste während eines Rundgangs durch die Clusterräume selbst ein Bild von den Dimensionen des Serververbundes machen.

Das Deutsche Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung (iDiv) Halle-Jena-Leipzig wird durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert und widmet sich der biologischen Vielfalt auf der Erde.
iDiv ist eine zentrale Einrichtung der Universität Leipzig und wird zusammen mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und der Friedrich-Schiller-Universität Jena betrieben – sowie in Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung GmbH – UFZ und weiteren außeruniversitären Forschungseinrichtungen.

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Annette Mihatsch idw - Informationsdienst Wissenschaft

Weitere Informationen:

http://www.idiv.de/

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