SmartF-IT passt Produktionsprozesse flexibel an

Auftrags- und situationsadaptive Mitarbeiter- und Produktionslinienplanung

Das vom DFKI entwickelte neuartige humanzentrierte Anytime-Optimierungssystem zur dynamischen Abtaktung passt die Planung der Arbeitsabläufe der Werkerinnen und Werker in Echtzeit an unterschiedliche z.B. länderspezifische Varianten oder Ausstattungstypen an und ermöglicht so eine flexible Fertigung auch für kleinste Stückzahlen. Die Produktionsplanung muss dafür nicht aufwändig umprogrammiert werden.

„Das DFKI freut sich über den großen Erfolg des innovativen Ansatzes der dynamischen Abtaktung auf der Hannover Messe Industrie 2016. Zahlreiche Besucher aus der Industrie zeigten sich überaus interessiert an dieser Weltneuheit, die das Potenzial hat, die Produktionsfeinplanung zu revolutionieren und ‚gute Arbeit‘ im Sinne der Arbeitnehmer zu realisieren“, so Prof. Wolfgang Wahlster.

In der Produktion an klassischen Monolinien werden Mitarbeiter im Voraus typischerweise in sogenannte Mitarbeiter-Loops eingeteilt. Ihre Aufgabe ist es, die einzelnen Arbeitsschritte sequenziell von Station zu Station abzuarbeiten und das zu fertigende Produkt an festen Knotenpunkten an einen Kollegen zu übergeben. Im Fall der dynamischen Multivariantenfertigung mit geringer Losgröße entstehen während der Fertigung allerdings Wartezeiten oder Fehlbelastungen, die durch die vorher bereits abgeschlossene Produktionsplanung verursacht werden.

Für die dynamische Abtaktung greift das System auf das Domänenwissen zu, um die Komplexität des Optimierungsproblems zu beherrschen. Dieses Wissen kann aus dem semantischen Fabrikgedächtnis über Produktion und Mitarbeiter erschlossen werden.

Zudem nutzt der Ansatz moderne parallele Rechnerarchitekturen und garantiert eine effiziente Berechnung in Echtzeit. Um eine optimale Auslastung einer Linie zu erreichen, müssen den Mitarbeitern während der laufenden Produktion wechselnde Aufgaben zugewiesen werden.

Diese Problemstellung muss auf feingranularer Arbeitsschrittebene mit dynamisch wechselnden Umgebungsgegebenheiten wie z.B. dem Ausfall einer Station in Echtzeit gelöst werden. Aufgrund der hohen Dynamik, der Echtzeit-Anforderungen und der Korrelation verschiedener Optimierungsaspekte ist diese Herausforderung für klassische Produktionsplanungssysteme nur schwer realisierbar.

Mit intelligenten Steuerungskonzepten wie der dynamischen Abtaktung wird nicht nur die Produktion sondern auch die Feinplanung selbst kleinster Losgrößen optimiert.

Auf der HANNOVER MESSE ist die prototypische SmartF-IT Fertigungsanlage noch bis zum 29. April auf dem Stand der Universität des Saarlandes in Halle 2, Stand B46 zu sehen.

Kontakt:
Dr. Dietmar Dengler
Dr. Anselm Blocher
Forschungsbereich Intelligente Benutzerschnittstellen
E-Mail: sfit-info@dfki.de
Tel.: +49 681 85775 5259 oder 5262

http://www.smartf-it-projekt.de

Media Contact

Reinhard Karger idw - Informationsdienst Wissenschaft

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie

Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern-befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer