Schnelle Inline-Kontrolle: K(l)eine Fehler auf großen Flächen?

In der Produktion haben kleine und damit schwer zu erkennende Fehler oft eine große Auswirkung auf die Produktqualität: Eine einzige fehlende Lötstelle, ein winziger Lack-fehler oder eine kleine geometrische Abweichung vom Sollwert machen oft den Unterschied zwischen „Teil in Ordnung“ und „Ausschuss“.

In der Produktion ist daher oft genaues Hinsehen gefragt. Aber was kann ein Hersteller machen, wenn in seiner Produktionslinie nur wenig Zeit für die Inline-Kontrolle zur Verfügung steht? Wenn der Fehler schon durch ein kurze Prüfung entdeckt werden muss?

Parallele Bildverarbeitung
Die Lösung ist ein kamerabasiertes Inspektionssystem mit einer extrem schnellen, parallelen Bildverarbeitung. Wissenschaftler vom Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik IPM in Freiburg haben ein solches Bildverarbeitungssystem mit einer extrem hohen Taktrate entwickelt. Dieses Inline-fähige Inspektionssystem kann pro Sekunde bis zu sechs Bilder aufnehmen und gleichzeitig auswerten. Mit anderen Worten: In rund 160 Millisekunden wird ein Bild mit 16 Megapixeln eingelesen, verarbeitet und zur Regelung herangezogen. Über diese Bildauflösung hinaus gelingt die Lokalisierung von Defekten, Objekten oder einer Abweichungen vom Sollwert sogar mit Sub-Pixel-Genauigkeit.
Skalierbar je nach Anwendungen
Das von Fraunhofer IPM neu entwickelte Inline-Messsystem ist je nach Anwendung skalierbar vom Sub-µm- bis in den Meter-Bereich. Kontrollieren lassen sich beispielsweise Oberflächen in der Photovoltaik, integrierte Schaltkreise oder auch Glasoberflächen. Prinzipiell eignet sich das System überall dort, wo kleine Objekte, kleine Defekt oder kleine Abweichungen von Sollwerten in großen Datenmengen aufzuspüren sind. In der Produktionslinie lassen sich so vorgegebene Objekte oder Defekte auffinden, markieren oder auch zählen – ohne die Produktionszeit zu verlängern.
Fraunhofer IPM:
Das Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik IPM verfügt über langjährige Erfahrung in optischer 2-D- und 3-D-Messtechnik. Fraunhofer IPM entwickelt und rea-lisiert schlüsselfertige optische Sensor- und Belichtungssysteme. Bei den vorwiegend laserbasierten Systemen sind Optik, Mechanik, Elektronik und Software ideal aufeinander abgestimmt. Die Lösungen sind besonders robust ausgelegt und jeweils individuell auf die Bedingungen am Einsatzort zugeschnitten. Auf dem Gebiet der Thermoelektrik ist das Institut führend in der Materialforschung, der Simulation und dem Aufbau von Systemen. In der Dünnschichttechnik arbeitet Fraunhofer IPM an Materialien, Herstellungsprozessen und Systemen, ein weiteres Betätigungsfeld ist die Halbleiter-Gassensorik.

Media Contact

Holger Kock Fraunhofer-Gesellschaft

Weitere Informationen:

http://www.ipm.fraunhofer.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie

Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Nanofasern befreien Wasser von gefährlichen Farbstoffen

Farbstoffe, wie sie zum Beispiel in der Textilindustrie verwendet werden, sind ein großes Umweltproblem. An der TU Wien entwickelte man nun effiziente Filter dafür – mit Hilfe von Zellulose-Abfällen. Abfall…

Entscheidender Durchbruch für die Batterieproduktion

Energie speichern und nutzen mit innovativen Schwefelkathoden. HU-Forschungsteam entwickelt Grundlagen für nachhaltige Batterietechnologie. Elektromobilität und portable elektronische Geräte wie Laptop und Handy sind ohne die Verwendung von Lithium-Ionen-Batterien undenkbar. Das…

Wenn Immunzellen den Körper bewegungsunfähig machen

Weltweit erste Therapie der systemischen Sklerose mit einer onkologischen Immuntherapie am LMU Klinikum München. Es ist ein durchaus spektakulärer Fall: Nach einem mehrwöchigen Behandlungszyklus mit einem immuntherapeutischen Krebsmedikament hat ein…

Partner & Förderer