Rechtssicher durch den Cyberspace: Forschungsprojekt zur digitalen Rechteklärung

Infografik DALICC Projekt DALICC/ Susan Härtig

Moderne IT-Anwendungen beziehen zunehmend Daten aus einer Vielzahl von Quellen – auch frei zugängliche Daten aus dem Internet. Daraus ergeben sich Fragen nach der rechtmäßigen Nutzung der Daten gemäß bestehender Gesetze und rechtlicher Bestimmungen.

„Insbesondere bei der Wiederverwendung und Kombination von Daten spielt eine belastbare Rechteklärung eine wichtige Rolle. Doch die Herstellung von Rechtssicherheit ist komplex, zeitaufwendig und fehleranfällig“, erklärt Tassilo Pellegrini, Dozent am Department Medien und Wirtschaft der FH St. Pölten und Leiter des Projekts DALICC.

Die Lösung, die das Projekt entwickelt, unterstützt Rechtsexpertinnen und -experten, InnovationsmanagerInnen und AnwendungsentwicklerInnen bei der rechtssicheren Wiederverwendung und Kombination von Daten.

„Der DALICC-Service erlaubt die automatische und damit zeitsparende Identifikation von faktischen und potentiellen Kompatibilitätskonflikten zwischen unterschiedlichen Lizenzen und trägt damit zu einer signifikanten Verbesserung und Kostenreduktion in der Rechteklärung bei. Die ansonsten kostspielige Rechteklärung wird damit de facto für jedermann erschwinglich“, sagt Pellegrini.

Von Lizenzerstellung bis Konfliktlösung

Die Software hinter dem DALICC-Service wird aus vier Modulen bestehen:

1) Der „Lizenzverfasser“ erlaubt das Erstellen von Lizenzen, unter denen ein Werk der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden soll. DALICC bietet diese Lizenzen sowohl in menschenlesbarer als auch maschinenverarbeitbarer Form an.

2) Die „Lizenzbibliothek“ erlaubt es, aus einem großen Pool an Standard-Lizenzen auszuwählen, ohne dass NutzerInnen den Umweg über den „Lizenzverfasser“ gehen müssen.

3) Der „Lizenzannotator“ ermöglicht Benutzerinnen und Benutzern, die gewünschte Lizenz an ein Werk „anzuhängen“.

Und der 4) „Lizenzverhandler“ prüft die Kompatibilität von Lizenzen, sofern ein Werk aus unterschiedlichen Lizenzen besteht. Ein öffentlicher Prototyp der Software soll Ende des Jahres 2017 erscheinen.

Partner im Projekt sind neben der FH St. Pölten die Wirtschaftsuniversität Wien, die Universität Innsbruck, die „Höhne, In der Maur & Partner Rechtsanwälte OG“ und die Semantic Web Company GmbH.

IKT-Ideenmarathon
Vor Kurzem gewann das Projekt den „IKT der Zukunft Ideenmarathon“. Die Auszeichnung wird im Rahmen der „IMAGINE“-Konferenz verliehen, einer Konferenzserie zum Thema Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) der Zukunft. Die „IMAGINE 2017“ fand gemeinsam mit dem Austrian Computer Science Day (ACSD) unter dem Motto „Digitale Impressionen“ in Wien statt, organisiert vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, der Informatik Austria sowie der österreichischen Förderungsgesellschaft FFG.

Projekt „DALICC – Data Licenses Clearance Center”
Das Projekt wird vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie im Rahmen des FFG-Programms „ICT of the Future“ gefördert.
https://www.fhstp.ac.at/de/forschung/projekte/dalicc-data-licenses-clearance-cen…
https://www.dalicc.net
https://twitter.com/DALICC_Tech

Über die Fachhochschule St. Pölten
Die Fachhochschule St. Pölten ist Anbieterin praxisbezogener und leistungsorientierter Hochschulausbildung in den sechs Themengebieten Medien & Wirtschaft, Medien & Digitale Technologien, Informatik & Security, Bahntechnologie & Mobilität, Gesundheit und Soziales. In mittlerweile 17 Studiengängen werden rund 2.880 Studierende betreut. Neben der Lehre widmet sich die FH St. Pölten intensiv der Forschung. Die wissenschaftliche Arbeit erfolgt zu den oben genannten Themen sowie institutsübergreifend und interdisziplinär. Die Studiengänge stehen in stetigem Austausch mit den Instituten, die laufend praxisnahe und anwendungsorientierte Forschungsprojekte entwickeln und umsetzen.

Informationen und Rückfragen:
Mag. Mark Hammer
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T: +43/2742/313 228 269
M: +43/676/847 228 269
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