Am Puls der Zeit: Zweibrücker Medizininformatiker bilden Brücke zwischen Ärzten und IT-Branche

Von einem guten Arzt oder einer guten Ärztin erwartet ein Patient sicherlich insbesondere Zeit, Einfühlungsvermögen, Kompetenz und die Fähigkeit, eine treffende Diagnose und Therapie zu finden, die den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen entspricht. Um diesen Erwartungen und Anforderungen gerecht zu werden, muss ein Mediziner auf viele andere naturwissenschaftliche Bereiche zurückgreifen. Technische Geräte sind hierbei ein unverzichtbares Hilfsmittel.

Vor wenigen Jahrzehnten noch konnte sich kaum jemand vorstellen, welche Erleichterungen es durch die Entwicklung immer neuer Geräte für kranke Menschen geben wird. Heute ist es selbstverständlich, dass computergestützte Systeme, wie beispielsweise EKG- oder Ultraschallgeräte in Arztpraxen zum Einsatz kommen.

Die Besonderheit dieser Geräte liegt nicht nur in der technischen Idee, sondern auch in der Software, die diese, wie jeden Kaffeevollautomaten im Haushalt, steuert. Informatiker, die solche Software entwickeln, brauchen nicht nur die Fähigkeit, Programme zu schreiben, sondern bedürfen eines fundierten Fachwissens aus der Medizin und den Naturwissenschaften. Dabei erstreckt sich ihr Aufgabenfeld von der Entwicklung neuer Computer- und zunehmend auch Smartphone-gestützter diagnostischer und therapeutischer Systeme über die Weiterentwicklung bis hin zum Service für bereits installierte Geräte.
Absolventen einschlägiger Studiengänge können administrative Aufgaben im Gesundheitswesen übernehmen und damit zu dessen Optimierung beitragen oder aber auch Ärztinnen und Ärzte bei der Behandlung der Patienten unterstützen. Sie entwickeln einfach zu bedienende Computerprogramme, um die Patienten- und Datenverwaltung kosteneffizient zu organisieren; sie helfen, Fehleinschätzungen und Behandlungsfehler zu vermeiden und leisten damit ihren Beitrag zur besseren Versorgung kranker Menschen.

Die Fachhochschule in Zweibrücken stellt sich mit ihrem neuen Studiengang Medizininformatik diesem immer bedeutenderen Aufgabenfeld der Gesundheitsdienstleistungen, dem sogenannten HealthCare-Bereich. Sie bietet jungen Menschen ein interdisziplinäres Studium, welches exakt auf die Anforderungen dieses Bereiches abgestimmt ist.
„An erster Stelle für den Erfolg einer Medizininformatikerin oder eines Medizininformatikers steht die Begeisterung, mit Menschen für Menschen zu arbeiten und sich dabei Kenntnissen aus den Naturwissenschaften und der Technik zu bedienen“, führt Prof. Dr. Gerhard Schmidt, Studiengangsleiter der Medizininformatik, aus. „Das Ausbildungsprofil setzt damit Schwerpunkte, die insbesondere auch Frauen ansprechen und wir möchten diese auch sehr ermutigen, ein Studium der Medizininformatik in Betracht zu ziehen“, so Schmidt weiter.

Neben der medizinischen Grundausbildung, die in enger Zusammenarbeit mit Unternehmen und Institutionen, darunter auch das Uniklinikum Homburg, absolviert wird, lernen die Studierenden an einem Fachbereich mit mehrfach für ihre Lehre ausgezeichneten Dozenten die Grundlagen eines Informatikstudiums kennen. Ebenso zählt eine Vielzahl spannender Projekte zum Studieninhalt, in denen das erlernte Wissen vertieft und praxisbezogen angewendet wird. Dadurch wird nicht nur der Berufseinstieg, sondern auch der spätere Einsatz der Absolventen in den verschiedensten Berufsfeldern der HealthCare-Branche unterstützt und erleichtert.

Der Bachelorstudiengang Medizininformatik ergänzt den am Standort Zweibrücken etablierten, ebenfalls medizinassoziierten Studiengang „Angewandte Lebenswissenschaften“ und nutzt die bereits bestehenden Kompetenzen synergetisch. Die Professoren aus den Fachgebieten Informatik, Medizin und den Naturwissenschaften bieten eine umfassende Ausbildung in einem von gegenseitigem Austausch geprägten Lernklima. Dabei liegt dem neuen Studiengang ein bewährtes Konzept zugrunde: Vergleichbar zum Studiengang Medieninformatik werden die Studierenden grundsätzlich zu Informatikern ausgebildet und erlangen durch medizinisch orientierte Zusatzfächer weitere fachspezifische Kompetenzen.

Damit stehen den Studierenden am Ende ihrer Ausbildung gleich mehrere Berufsfelder offen: Sie können sowohl am klassischen Informatikarbeitsmarkt mit hervorragender Ausbildung aufwarten, als auch in vielen medizinischen und medizintechnischen Bereichen tätig werden.

Nach einem allgemeinen Basisstudium entwickeln die Studierenden ihre unterschiedlichen Neigungen. Eignungen und Fähigkeiten der in einer Vertiefungsphase individuell: So können die Medizin-informatikerInnen beispielsweise mit profunden Kenntnissen über biologische Prozesse und Wissen aus der „Bioinformatik“ aufwarten oder sich auch zu Experten in der „Medizinischen Signal- und Bildverarbeitung“ und „Embedded Systems“, wie sie zum Beispiel in Handgelenkblutdruckmessern zum Einsatz kommt, ausbilden lassen. Die Vertiefungsrichtung „Management und Kommunikation“ bietet Einblicke in die Gebiete der „Medizinischen Dokumentation und Statistik“, „Krankenhausinformationssysteme“, der „Telematik im Gesundheitswesen“ (elektronische Patientenakte) und liefert umfassende Informationen zum Datenschutz in Gesundheitsnetzen.
Ein besonderes Alleinstellungsmerkmal des Studiengangs sind Lehrangebote im Bereich Qualitäts- und Gebrauchstauglichkeitssicherung, wie sie zur Zertifizierung von Software als Medizinprodukt benötigt werden. Den Abschluss des Studiums bildet eine Praxisphase in einem Unternehmen, wobei sich meist dann die Möglichkeit anschließt, an gleicher Stelle auch die Bachelorarbeit in direkter Zusammenarbeit mit erfahrenen Mitarbeitern anzufertigen. Fraglos erleichtert dieser besonders praxisnahe Studienabschnitt den Direkteinstieg ins Berufsleben. Wer diesen Praxisbezug noch stärker ausgeprägt sehen will, kann den Studiengang Medizininformatik auch im Modell des berufsbegleitenden, kooperativen Studiums absolvieren, d.h. die Einbindung in ein Unternehmen ist dann während der gesamten Studienzeit gegeben.

Ihre Ansprechpartner:
Prof. Dr. Gerhard Schmidt +++ Tel: 0631-3724-5310 +++
Mail: Gerhard.Schmidt@fh-kl.de
Prof. Dr. Uwe Tronnier +++ Tel: 0631-3724-5316 +++
Mail: Uwe.Tronnier@fh-kl.de
V.i.S.d.P. Prof. Dr. Konrad Wolf, Präsident der FH Kaiserslautern ++ Tel: 0631/3724-2100 ++ Mail: praesident@fh-kl.de
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