Open Source: Mit ERNEST finden Entwickler frühzeitig Fehler im Softwareentwurf

Ziel: Verletzung von Zeitschranken aufdecken

Ein schwieriges Kapitel bei der Entwicklung von Software für eingebettete, vernetzte Systeme ist die Einhaltung von Anforderungen wie beispielsweise Zeitschranken, da diese oft über mehrere verteilte Komponenten hinweg sichergestellt werden müssen.

ERNEST erzeugt aus dem Softwaremodell eine Simulation, die das Kommunikations-verhalten nachbildet. Sogenannte Timing-Traces erfassen das Zeitverhalten und geben an, an welchem Port zu welchem Zeitpunkt eine Nachricht angelangt ist. Im Anschluss werden die Simulationsdaten an die offene Entwicklungsumgebung Eclipse übergeben und analysiert.

Neues Modul für die grafische Architektur-Modellierung mit EAST-ADL

Besonders am ERNEST-Simulationsframework ist, dass es durch ein eigens entwickeltes Meta-Modell unterschiedliche Modellierungssprachen wie UML, EAST-ADL und Artop/AUTOSAR analysiert. Die  ESK-Wissenschaftler haben bereits während der Entwicklung darauf geachtet, dass die Analyse von der Modellierungssprache der Systemarchitektur unabhängig bleibt. Damit können Softwareentwickler unter-schiedliche Modelle mit verschiedenen Entwicklungssprachen in das ERNEST-Framework integrieren und überprüfen.

Neues Lizenz-Konzept

ERNEST wird beim Fraunhofer ESK schon seit 2010 in Forschungsprojekten eingesetzt. Bisher konnten Entwickler zwar das Framework kostenfrei anwenden, allerdings nicht selbst anpassen. Seit heute liegt der Quellcode in einem Dual License Modell vor, das heißt: Das Basisframework steht als quelloffener Code auf GitHub (unter Eclipse Public License, EPL bzw. GNU Public License Version 3, GPLv3) zur Verfügung.

Darüber hinaus können das Framework und Zusatzmodule unter einer kommerziellen Lizenz vom Fraunhofer ESK bezogen werden. Für Kunden hat das den Vorteil, dass sie geschäfts-kritische Erweiterungen dritten Nutzern nicht offenlegen müssen, wie es bei Open Source mit sogenanntem Copyleft sonst notwendig ist.

Solche Zusatzmodule, etwa Transformationen für die Simulation von Architekturmodellen in EAST-ADL oder von AUTOSAR-Modellen, können bei den ESK-Entwicklern angefragt werden. Diese sind Unternehmen auch behilflich, wenn ERNEST auf die interne Prozesskette angepasst werden soll.

Das Open Source Release bietet außerdem den Vorteil, dass Entwickler neben dem Zeitverhalten auch andere, eigene Analysen integrieren können. Auch hier bietet das Fraunhofer ESK gerne seine Unterstützung an.

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Weitere Informationen:

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