Das OHM macht… virtuelle Realität

Heute Vormittag wurde offiziell das 3D-Visualisierungszentrum der Georg-Simon-Ohm-Hochschule Nürnberg eröffnet, das aus Mitteln des Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) kofinanziert wird.

In diesem Kompetenzzentrum arbeiten Experten aus den Fakultäten Architektur, Design, Elektrotechnik Feinwerktechnik Informationstechnik sowie Maschinenbau und Versorgungstechnik der Ohm-Hochschule zusammen. Gemeinsam entwickeln sie neue Methoden und Werkzeuge der 3D-Visualisierung, die im Produktentwicklungsprozess Zeit und Kosten sparen und dabei gleichzeitig die Produktqualität erhöhen.

„Externen Partnern bieten wir Zugang zu modernsten 3D-Technologien zu sehr flexiblen Konditionen“, betonte der Leiter des 3D-Visualisierungszentrums, Prof. Dr. Rüdiger Hornfeck, bei der Eröffnung. „Wir schnüren gerne individuelle Leistungspakete“.

Im 3D-Visualisierungszentrum werden Werkzeuge zur Beschleunigung der Produktentwicklung zur Verfügung gestellt. Hierzu zählen eine Rapid-Prototyping-Anlage, ein 3D-Laserscanner und eine stereoskopische Projektionswand (VR-Anlage). Darüber hinaus werden die Prozesse definiert, um diese Werkzeuge effizient einsetzen zu können. Auch die Anforderungen an die Mitarbeiter/innen werden dabei berücksichtigt.

3D-Visualisierung wird in Lehre, Forschung und Industrie schon in zahlreichen Projekten eingesetzt. „Bei unserem 3D-Scanner werden zum Beispiel mit einem Laserstrahl die Bauteiloberflächen von modellierten Designstudien oder Gebäudefassaden abgetastet und die dabei entstehenden Punktwolken über ein Kamerasystem aufgenommen“, erläutert Prof. Dr. Hornfeck ein Einsatzgebiet. „Nach der softwaretechnischen Bearbeitung erfolgt eine Flächenrückführung in das 3D-CAD-System, wodurch der Reverse-Engineering-Prozess geschlossen wird.“

Eine weitere zukunftsweisende Methode kommt beim Computer Generated Imaging – kurz CGI – zum Einsatz. CGI ist ein virtuelles Darstellungsverfahren und ein neuer Trend in der Fotografie, der den Anwendern ungeahnte Möglichkeiten eröffnet. „Mit den CGI-Techniken werden CAD-Modelle fotorealistisch dargestellt und in teilweise real aufgenommene Umgebungen eingebracht“, erläutert Prof. Michael Jostmeier von der Fakultät Design, der sich ebenfalls im 3D-Visualisierungszentrum engagiert. „Den Betrachterinnen und Betrachtern werden somit (noch) nicht existente Welten realitätsnah präsentiert.“

Beratung für externe Partner
Das 3D-Visualisierungszentrum stellt dieses Know-how nun auch externen Partnern zur Verfügung. „Verschiedene Leistungspakete sind möglich“, hebt Prof. Dr. Rüdiger Hornfeck hervor.

Beim ersten Leistungspaket können Firmen das 3D-Visulisierungszentrums für eigene Projekte nutzen. Die Firmen liefern ihre 3D-CAD-Daten an, und das Kompetenzzentrum setzt diese in die entsprechende Visualisierungssoftware um. Anschließend mieten die Firmen das 3D-Visualisierungszentrum und die erforderliche Hardware und können ihre Untersuchungen am virtuellen Objekt durchführen oder ihren Kunden und Partnern ihr neu entwickeltes Produkt eindrucksvoll in der virtuellen Realität präsentieren.

Das zweite Leistungspaket umfasst das 3D-Scannen von Bauteilen und Erstellen von 3D-Rapid-Prototyping-Objekten. Hier liefern die Firmen das Hardwaremodell, und die Experten des OHM übertragen dies in ein 3D-CAD-Modell. Oder die Firmen liefern einen 3D-CAD-Datensatz, aus dem das Kompetenzzentrum ein 3D-Rapid-Prototyping-Modell erzeugt.

Im dritten Leistungspaket schließlich geht es um Forschungs- und Entwicklungskooperationen. „Als Hochschule für angewandte Wissenschaften möchten wir aufzeigen, welche Effizienzsteigerung mit den Werkzeugen der virtuellen Realität in Unternehmensprozessen möglich ist, und Unternehmen auf dem Weg in die virtuelle 3D-Welt begleiten“, beschreibt Prof. Dr. Hornfeck das Angebot.

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Sigrid Lindstadt idw

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