Mobiles Breitband im Geschwindigkeitsrausch

Mobiles Breitband wird nicht nur in Theorie, sondern auch in der Praxis immer schneller, wie sich im Rahmen des GSM Mobile World Congress (MWC) zeigt. Der australische Provider Telstra bietet Kunden noch im Februar dank HSPA+ Geschwindigkeiten bis zu 21 Megabit pro Sekunde (Mbps) bei Downloads und will noch im Verlauf des Jahres den Spitzenwert verdoppeln.

In Italien und Deutschland wiederum werden im Laufe des Jahres 28-Mbps-Angebote starten. Doch lange wird HSPA+ nicht das Maß der Dinge bleiben. Der US-Mobilfunker Verizon Wireless hat im Rahmen des MWC angekündigt, 2010 mit dem kommerziellen Start von LTE-Services endgültig das 4G-Zeitalter einzuläuten. Eine wirklich schnelle Wachablöse dürfte es aber voraussichtlich nicht geben. „In Westeuropa wird es sicherlich zehn Jahre eine Koexistenz von HSPA und LTE geben“, meint Lars Bayer, Pressesprecher der Netzwerkausrüstungsanbieters Ericsson, im Gespräch mit pressetext.

„Es werden wohl viele Netzbetreiber, die bereits HSPA-Netze haben, in den entsprechenden Ausbau investieren“, sagt Bayer. Den Ausbau der 4G-Technologie LTE dürften besonders solche Anbieter zügig vorantreiben, die wie Verizon von anderen Mobilfunk-Technologien auf die neueste Weiterentwicklung in der GSM/UMTS-Familie umsteigen. LTE wird jedenfalls neue Geschwindigkeits-Rekorde setzen. 50 bis 60 Mbps wurden laut Verizon in gemeinsamen Feldtests mit Vodafone erzielt, theoretisch erlaubt der Standard sogar Spitzen über 300 Mbps. Mit welchen Geschwindigkeiten man 2010 den kommerziellen Betrieb aufnimmt, steht aber laut Verizon noch nicht fest. „Es wird definitiv auch Betreiber geben, die trotz existierendem HSPA-Netz zügig in LTE investieren“, betont Bayer. Ein Beispiel dafür ist die skandinavische TeliaSonera http://www.teliasonera.com , die dabei auf Netzwerktechnologie von Ericsson setzt. Sie will 2010 zumindest in Stockholm den kommerziellen Betrieb eines LTE-Netzes aufnehmen und wird sich mit dem LTE-Ausbau wohl zunächst auf die großen Ballungszentren konzentrieren.

Das Jahr 2009 gehört aber noch HSPA+. Telstra zufolge wurde das eigene Netzwerk mit seinen 21-Mbps-Spitzen von Guinness World Records zum schnellsten nationalen mobilen Breitbandnetz der Welt erklärt. „Ein Kunde kann einen MP3-Song in nur vier und ein YouTube-Video in nur sechs Sekunden herunterladen“, beschreibt Telstra-CEO Sol Trujillo die praktische Bedeutung der Highspeed-Technologie. Dabei läuft HSPA+ bei Telstra derzeit erst mit halber Kraft, doch Downlink-Spitzen von 42 Mbps – die mit der Technologie maximal mögliche Geschwindigkeit – sollen noch dieses Jahr erreicht werden. Das wird auch nötig sein, um die Speed-Krone zumindest vorübergehend zu verteidigen. Denn in Zusammenarbeit mit Ericsson, das auch für Telstra Netzwerktechnologie stellt, will die Telecom Italia http://www.telecomitalia.it im Juni in Milan mit 28 Mbps an den Start gehen und das Service im Laufe des Jahres landesweit ausdehnend. In Sommer wird wiederum Telefónica O2 Germany http://www.de.o2.com mit Nutzertests in München starten, um mobiles Breitband mit 28 Mbps auch nach Deutschland zu bringen.

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Thomas Pichler pressetext.deutschland

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