Kopplung von Simulation und virtueller Realität

Wenn bei den Olympischen Spielen in Vancouver die Skispringer abheben und die Eiskunstläufer zum Sprung ansetzen, steckt hinter ihrer sportlichen Leistung auch eine Menge Wissenschaft – erlaubtes Doping aus dem Rechner.

Forscher des Chemnitzer Instituts für Mechatronik e.V. etwa entwickeln Simulationssoftware, die Trainingswissenschaftler auf der Suche nach dem optimalen Absprung sowohl für Skispringer als auch für Eiskunstläufer unterstützt. Ab dem 24. Februar 2010 vertieft das Institut für Mechatronik als An-Institut der TU Chemnitz seine Zusammenarbeit mit der Universität in Forschung und Lehre.

„Meine Vision ist es, die Simulationssoftware mit dem Forschungsschwerpunkt unserer Professur, der Virtuellen Realität, zu koppeln“, blickt Prof. Dr. Guido Brunnett in die Zukunft. Er ist Inhaber der Professur Graphische Datenverarbeitung und Visualisierung sowie Wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Mechatronik. „Das Institut für Mechatronik verfügt über hervorragende mathematische Kompetenz in der Dynamiksimulation von Mehrkörpersystemen. Mit der Anbindung als An-Institut der TU Chemnitz bietet sich die Möglichkeit, diese Kompetenz in die Entwicklung innovativer Softwareprodukte einfließen zu lassen.

Erhebliches Potenzial besteht unter anderem auf dem Gebiet der Virtuellen Realität. Virtuelle Umgebungen wirken erst dann realitätsnah, wenn die dort vorhandenen Objekte, zum Beispiel Menschen, Maschinen oder Autos, sich wie reale Objekte verhalten“, sagt Brunnett und ergänzt: „Hierzu ist es notwendig, die Dynamik der Objekte unter Echtzeitanforderungen zu simulieren. Durch die Integration hocheffizienter Simulationswerkzeuge und moderner Visualisierungssoftware lässt sich eine neue Generation von VR- Systemen begründen, die eine nie da gewesene Realitätsnähe besitzen.“

Die Forschungsschwerpunkte des Chemnitzer Instituts für Mechatronik liegen dabei einerseits auf der Biomechanik mit Anwendungen im Hochleistungssport, in der Reha, der Ergonomie und der Arbeitsprozessbewertung, andererseits auf Lastberechnungen, beispielsweise bei Windkraftanlagen oder so genannten fliegenden Bauten wie Achterbahnen und Karussells.

Bereits in der Vergangenheit gab es Kooperationen zwischen der Professur Graphische Datenverarbeitung und Visualisierung und dem Institut für Mechatronik, so etwa im Projekt eMAN, in dem die Forscher gemeinsam mit der Professur Arbeitswissenschaft der TU Chemnitz und dem Chemnitzer Unternehmen imk automotive Bewegungsmodelle des Menschen für die Digitale Fabrik entwickeln. Weitere Kooperationen bestehen bereits zwischen dem Institut für Mechatronik und Maschinenbauern, Informatikern sowie Sportwissenschaftlern der TU.

Zudem haben Studenten die Möglichkeit, am Institut für Mechatronik Praktika zu absolvieren, Studienabschlussarbeiten zu verfassen und sich als studentische Hilfskräfte an Forschungs- und Entwicklungsprojekten zu beteiligen.

Das Institut für Mechatronik e.V. im Internet: http://www.tu- chemnitz.de/ifm/

Weitere Informationen erteilt Prof. Dr. Guido Brunnett, Telefon 0371 531- 31533, E-Mail guido.brunnett@informatik.tu-chemnitz.de.

Einladung zum Pressetermin

Sehr geehrte Damen und Herren der Medien,

im Namen von Prof. Dr. Guido Brunnett, Inhaber der Professur Graphische Datenverarbeitung und Visualisierung sowie Wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Mechatronik, lade ich Sie am 24. Februar 2010 um 15 Uhr in das Institut für Mechatronik an der TU Chemnitz, Reichenhainer Straße 88, ein. Mitarbeiter des Instituts zeigen und erläutern Ihnen Anwendungen der Bewegungssimulation – zum einen an der Schnittstelle Mensch/Technik am Beispiel des Skisprungs, zum anderen an technischen Systemen am Beispiel von Windenergieanlagen. Um 16 Uhr unterzeichnen der Rektor der TU Chemnitz, Prof. Dr. Klaus-Jürgen Matthes, und Prof. Brunnett die Kooperationsvereinbarung zwischen der TU Chemnitz und dem Institut für Mechatronik e.V., dem neuen An-Institut der TU Chemnitz. Bei beiden Terminen ergeben sich interessante Foto- und Filmmotive sowie Gelegenheiten zum Gespräch. Sie erreichen das Gebäude über die Zufahrt Rosenbergstraße, das Institut befindet sich hinter dem Weinhold- Bau bzw. neben dem Schaumzentrum des Fraunhofer-Instituts für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik Chemnitz IWU.

Media Contact

Mario Steinebach Technische Universität Chemnitz

Weitere Informationen:

http://www.tu-chemnitz.de/tu/presse/

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