Internet-Shopping 2.0: Göttinger Student entwickelt Shop-Software

Im Gründungsprojekt „byMii“ der PFH Private Hochschule Göttingen entwickelt ein Student derzeit eine Software, die die Integration von Internet-Shops in soziale Online-Netzwerke ermöglicht. Die niedersächsische Förderbank NBank hat für das aussichtsreiche Projekt nun eine Förderung von 18.000 Euro bewilligt.

Im Rahmen der Computermesse CeBIT, vom 1. bis 5. März 2011, wird „byMii“ der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt.

Immer mehr Menschen nutzen soziale Netzwerke im Internet wie facebook, meinVZ oder Xing, allein bei facebook sind es derzeit über 600 Mio. weltweit. Soziale Netzwerke durchdringen das alltägliche Leben, für viele bilden sie den zentralen Ausgangspunkt beim Surfen im World Wide Web. Hendrik Kleinwächter, General Management-Student der PFH im dritten Semester, beobachtet diese Trends schon lange. Und hat dabei eine echte Marktlücke entdeckt: Social Commerce. Hinter diesem Anglizismus verbirgt sich die Verbindung von Online-Shopping und sozialen Netzwerken.

Die Idee: Menschen sollen dort einkaufen können, wo sie sich täglich virtuell bewegen und ihre Kontakte pflegen. Bislang war Online-Shopping ein liebloser Akt für Rationalisten: Produkt auswählen, Adresse und Kreditkartennummer eintippen, auf den Bestell-Button klicken – fertig. Im Kontext der sozialen Netzwerke könnte das virtuelle Shoppen zum Einkaufserlebnis werden, weil man mit seinen Freunden Einkaufstipps austauscht oder gemeinsam über die Farbe der neuen Schuhe diskutiert.

Gründerberatung am PFH Zentrum für Entrepreneurship

Unterstützung für seine Idee fand Kleinwächter bei der Gründerberatung seiner Hochschule. Erst im Frühjahr 2010 hatte die PFH ihr „Zentrum für Entrepreneurship“ (ZfE) ins Leben gerufen. Drei Wirtschaftsprofessoren der Hochschule und ein professionelles Team geben dort ihr Know-how in Sachen Entrepreneurship weiter. Kleinwächters Ansprechpartner am ZfE ist Professor Dr. Manfred P. Zilling (PFH, E-Entrepreneurship & E-Business), ein ausgewiesener Experte im Internet-Business, der dem Studenten mit Rat und Tat zur Seite steht.

Der Prototyp der byMii-Software bezieht sich auf facebook. Das Konzept ist simpel: Mit Kleinwächters Software können Unternehmen und Händler ihrem facebook-Profil einen komfortablen E-Shop hinzufügen, der dann neben den dort üblichen Kategorien (Pinnwand, Info, Fotos, etc.) anwählbar und nutzbar ist. Bei allen dort angebotenen Produkten können die User interaktive Funktionen nutzen. So kann man sich mit anderen Käufern zum Masseneinkauf verabreden, um Preisrabatte zu erhalten. Oder man sendet die Produktbeschreibung mit dem Button „Frag einen Freund“ an beratungsfreudige Kontakte weiter, nach dem Motto: „Hey Mädels, soll ich diese Handtasche wirklich kaufen?“. Oder man empfiehlt die Produkte mit der bewährten Funktion „I like“ („Gefällt mir“) einfach weiter. Der Händler darf vor allem durch die virale Wirkung auf Umsatzsteigerung hoffen. An byMii zahlt er nur bei Umsatz eine geringe prozentuale Provision.

Das Konzept Kleinwächters zielt vor allem auf kleine und mittelständische Unternehmen. Auf dem deutschen Markt ist byMii damit einer der ersten Anbieter und folgt als Lösung für „Jedermann“ den Einzellösungen von Großunternehmen aus den USA, die bereits größere Erfolge mit Social Commerce erzielten. Vom innovativen Charakter des Gründungsprojektes überzeugte sich auch die NBank, die Förderbank Niedersachsens. Sie bewilligte Fördermittel in Höhe von insgesamt 18.000 Euro im Projektzeitraum vom 1. Januar bis zum 31. Dezember 2011. Während der CeBIT vom 1. bis 5. März in Hannover wird die PFH das Projekt byMii auf dem Gemeinschaftsstand des Landes Niedersachsen vorstellen.

Das PFH Zentrum für Entrepreneurship bündelt seit Frühjahr 2010 alle Entrepreneurship-Aktivitäten der Hochschule in Lehre, Forschung, Netzwerkarbeit, Beratung, Training und Support. Unter der Leitung von Professor Dr. Bernhard H. Vollmar (PFH, Entrepreneurship & Finance) zielt es explizit auf die Bildung und Förderung unternehmerischen Denkens und Handelns. Neben einem Beratungsservice für junge Gründer ist hier auch der Gründungsinkubator GO-E-LAB angesiedelt. Das GO-E-LAB bietet Studierenden und Alumni aller Göttinger Hochschulen Räumlichkeiten und Infrastruktur für die Verwirklichung unternehmerischer Ideen an. An den anderen PFH-Standorten entstehen analoge Einrichtungen. Außerdem veranstaltet die PFH im April erstmals eine „Entrepreneurship Spring School“, bei der Studierende eigene Gründungsideen weiterentwickeln können.

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Peter Diehl idw

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