Hohe Präzision im Straßenbau: Einsatz von Satellitennavigation bei Asphaltmaschinen

<br>Projektkoordinator Marcus Watermann von MOBA Mobile Automation AG mit Fördergebern der European GNSS Agency. Foto: MOBA Mobile Automation AG <br>

Der Großteil aller befestigten Straßen hat einen Asphaltbelag. Dabei ist das Asphaltieren ein komplexer Prozess, in dem die Parameter Temperatur, Schichtdicke, Verdichtung und Ebenheit eine wichtige Rolle spielen und für die spätere Qualität entscheiden sind. Kleinste Baumängel führen bald zu Rissen, Unebenheiten und Schlaglöchern.

Die Folge: Die Straßen müssen vorzeitig ausgebessert oder erneuert werden. Ziel des Projekts »ASPHALT« ist es, die Qualität der Beläge zu verbessern und die Prozessabläufe zu optimieren. Dadurch können Instandhaltungskosten deutlich reduziert werden.

»ASPHALT« setzt Lokalisierungstechnologien im Straßenbau ein, um Asphaltmaschinen zu unterstützen und zu steuern. Wichtiger Bestandteil des Projekts ist der vom Fraunhofer IIS entwickelte Galileo/GPS/EGNOS-Empfänger. Der Mehrfrequenzempfänger hat mehrere Vorteile: Durch die Nutzung von zwei Frequenzen werden Störeinflüsse aus der Ionosphäre vermindert, was zu einer verbesserten Genauigkeit bei der Positionsbestimmung führt. Darüber hinaus erhöht die Kombination von GPS und Galileo die Verfügbarkeit von Satellitensignalen und spezielle Algorithmen berechnen die Position. Durch die exakte Steuerung der Maschinen wird eine gleichmäßige Schichtdicke und somit ein ebenmäßiger Straßenbelag gewährleistet.

Zudem wurden Prozessabläufe und Versorgungsketten analysiert und optimiert. Die Materialbereitstellung, der Einbau selbst, sowie die Verdichtung sind Teilschritte des Gesamtsystems. Mithilfe einer durchgehenden Datenerfassung und der Vernetzung aller Komponenten kann der Ablauf der Straßenbauarbeiten verbessert und gleichzeitig dokumentiert werden. Die wichtigsten Parameter wie Temperatur, Schichtdicke und Verdichtung werden wie in einem Netzwerk zwischen den Maschinen ausgetauscht. So können Teilschritte ideal aufeinander abgestimmt werden. Die lückenlose Kontrolle und Protokollierung der Prozessabläufe ist in Zukunft besonders für Behörden, Ämter und Straßenbau-Unternehmen interessant und nützlich.

»ASPHALT«-Projektpartner:
MOBA Mobile Automation AG, DKE Aerospace, Dynapac, TeleConsult Austria, in Position, Fraunhofer IIS
Projektkoordination:
MOBA Mobile Automation AG, Marcus Watermann
Telefon +49 6431 9577-208, MWatermann@moba.de

Media Contact

Franziska Klier Fraunhofer-Institut

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie

Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Bakterien für klimaneutrale Chemikalien der Zukunft

For­schen­de an der ETH Zü­rich ha­ben Bak­te­ri­en im La­bor so her­an­ge­züch­tet, dass sie Me­tha­nol ef­fi­zi­ent ver­wer­ten kön­nen. Jetzt lässt sich der Stoff­wech­sel die­ser Bak­te­ri­en an­zap­fen, um wert­vol­le Pro­duk­te her­zu­stel­len, die…

Batterien: Heute die Materialien von morgen modellieren

Welche Faktoren bestimmen, wie schnell sich eine Batterie laden lässt? Dieser und weiteren Fragen gehen Forschende am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) mit computergestützten Simulationen nach. Mikrostrukturmodelle tragen dazu bei,…

Porosität von Sedimentgestein mit Neutronen untersucht

Forschung am FRM II zu geologischen Lagerstätten. Dauerhafte unterirdische Lagerung von CO2 Poren so klein wie Bakterien Porenmessung mit Neutronen auf den Nanometer genau Ob Sedimentgesteine fossile Kohlenwasserstoffe speichern können…

Partner & Förderer