Gründung des Informatics Innovation Center (IIC)

Am Dienstag, den 16. November feierten Vertreter aus Politik, Wissenschaft und Wirtschaft die Gründung des Innovationszentrums, das Baden-Württemberg in den Bereichen Innovation, Forschung und Lehre weiter stärken soll. IBM übergab dem KIT einen Großrechner im Wert von zwei Millionen Euro, der in Lehre und Forschung an der Informatikfakultät eingesetzt wird.

Das IIC soll das Wissen aus Wirtschaft und Wissenschaft besser miteinander vernetzen und die Zusammenarbeit bei strategischen IT-Themen ausbauen. Die Studierenden profitieren von der praxisnahen Ausbildung und kommen früher und stärker als bisher mit der Industrie in Kontakt, beispielsweise durch gemeinsame Projekte im Rahmen von Abschlussarbeiten oder durch praxisnahe Lehrveranstaltungen. „Durch den engen Kontakt mit der Wirtschaft lernen die Studenten frühzeitig, die Brücke zwischen Theorie und Praxis zu schlagen und erfahren, welche Wettbewerbsvorteile sich Unternehmen durch eine leistungsfähige IT verschaffen können, so Michael A. Maier, Geschäftsbereichstleiter Öffentlicher Dienst bei IBM.

Die Partnerschaft ist mit dem Ziel angelegt, dass weitere Unternehmen und öffentliche Einrichtungen Mitglied werden und ihr Wissen einbringen. “Eine Mitgliedschaft im IIC steht allen IT-Unternehmen offen, ob in der Technologieregion Karlsruhe oder darüber hinaus“, betonte Professor Ralf Reussner, Prodekan für Forschung an der Fakultät für Informatik und Leiter des IIC vonseiten des KIT und FZI. „Dadurch können sogar über einzelne studentische Arbeiten hinaus gemeinsam Praktika definiert und durchgeführt werden“, so Reussner.

Das Innovationszentrum IIC ist außerdem eine Plattform für die schnelle und unkomplizierte Durchführung von Forschungskooperationen. Der Schwerpunkt liegt derzeit im Bereich Cloud Computing, das als neue flexible Nutzungsform für Computerpower, Software und Dienstleistungen über das Internet, noch sicherer gemacht werden soll. Im Projekt HOMER arbeiten Forscher von KIT, FZI und IBM gemeinsam an der Umsetzung eines theoretischen Verfahrens, das schnelles und gleichzeitig fehlerfreies Rechnen auf verschlüsselten Daten in der Cloud ermöglicht. Damit wäre es möglich, Daten verschlüsselt aus der Hand zu geben, ohne dass der Dienstanbieter, der auf den Daten rechnet, sie lesen oder missbrauchen kann. „In einer zunehmend service-orientierten IT-Infrastruktur wäre das Rechnen auf verschlüsselten Daten ein echter Gewinn in puncto Datensicherheit für die Kunden“, so Professor Jörn Müller-Quade, Leiter des Instituts für Kryptographie und Sicherheit am KIT und wissenschaftlicher Direktor am FZI. Diese so genannte „homomorphe Verschlüsselung“ galt für 30 Jahre als unerfüllbarer Traum, bis der IBM-Mitarbeiter Craig Gentry im vergangenen Jahr eine Möglichkeit fand, die Fehler in den Berechnungen auf verschlüsselten Daten zu minimieren. Noch ist das Verfahren aber nicht schnell genug, um sichere Services zu realisieren. Das Ziel von HOMER ist ein Prototyp, mit dem die praktische Machbarkeit des Verfahrens geklärt werden soll.

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und staatliche Einrichtung des Landes Baden-Württemberg. Es nimmt sowohl die Mission einer Universität als auch die Mission eines nationalen Forschungszentrums in der Helmholtz-Gemeinschaft wahr. Das KIT verbindet die Aufgaben Forschung – Lehre – Innovation in einem Wissensdreieck.

Weiterer Kontakt:

Barbara Dörrscheidt
Fakultät für Informatik
Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 721 608-8660
Fax: +49 721 69 77 60
E-Mail: doerrscheidt@kit.edu

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Monika Landgraf idw

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