Forschungsprojekt haptICS : Designtools für Designer

Am Institut für Angewandte Forschung der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd wurde nun das erste Forschungsprojekt beendet. Die Interaktionsdesigner Ron Jagodzinski und Götz Wintergerst, beide ehemalige Absolventen der Hochschule, entwickelten mit „haptICS“ Grundlagen und Technologien für ein neuartiges haptisch basiertes Interaktions- und Kommunikationssystem.

Einer der entwickelten Prototypen – ein Toolkit, einsetzbar beispielsweise für das Design von Autocockpit-Bedienelementen oder von Hausgeräten – wurde kürzlich auf der internationalen ACM Konferenz UIST'09 in Victoria, Kanada, einen großen Fachpublikum präsentiert.

Beim Tastsinn geht es bekanntermaßen um das Erkennen von Objekten über ihre Form, der Oberflächenbeschaffenheit, dem Bewegungszustand oder dem Gewicht. Wie sich diese haptische Wahrnehmung bei der Kommunikation zwischen Mensch und Maschine verhält und wie solche Nutzerschnittstellen gestaltet werden müssen, um genau diese menschlichen Wahrnehmungskanäle für spezielle Aufgabenstellungen anzusprechen, damit haben sich Ron Jagodzinski und Götz Wintergerst innerhalb ihres Forschungsprojekts haptICS intensiv auseinandergesetzt.

Das von ihnen hier entwickelte System gibt speziell Designern ein Werkzeug in die Hand, mit dem das haptische Verhalten solcher Schnittstellen simulieren können. Letztlich sollen damit Bedienelemente etwa für die Autoindustrie (Autocockpits), bei Haushaltsgeräten oder für Geräte der Computerperipherie entworfen werden, die durch ihre taktilen Reize dem Anwender eine unmissverständliche Botschaft zur jeweiligen Geräteeinstellung vermitteln.

Derzeit nutzt das Toolkit ausschließlich Drehregler, deren Drehknöpfe per Stecksystem schnell auswechselbar sind. Dadurch ist nicht nur die Simulation einer zugrundeliegenden Schaltmechanik möglich, sondern durch die im Toolkit enthaltenen Drehknopf-Musterreihen kann der Einfluß von Knopf-Größe, -Gewicht, -Form und -Materialität auf das jeweilige Bedienverhalten getestet werden.

Das mobil einsetzbare Toolkit erleichtert den industriellen Prototyping-Prozess außerordentlich. Es ist leicht bedienbar und erfordert auch für Designer kaum technische Vorkenntnisse.

haptICS wird vom Institut für Angewandte Forschung der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd betreut. Industriepartner dieses vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts unter fachlicher Leitung von Prof. Hans Krämer, HfG Schwäbisch Gmünd, sind die Technische Hochschule Karlsruhe, die Daimler AG und die Faurecia Interior Systems.

Media Contact

Ingrid Scholz idw

Weitere Informationen:

http://www.hfg-gmuend.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie

Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Erstmals 6G-Mobilfunk in Alpen getestet

Forschende der Universität Stuttgart erzielen leistungsstärkste Verbindung. Notrufe selbst in entlegenen Gegenden absetzen und dabei hohe Datenmengen in Echtzeit übertragen? Das soll möglich werden mit der sechsten Mobilfunkgeneration – kurz…

Neues Sensornetzwerk registriert ungewöhnliches Schwarmbeben im Vogtland

Das soeben fertig installierte Überwachungsnetz aus seismischen Sensoren in Bohrlöchern zeichnete Tausende Erdbebensignale auf – ein einzigartiger Datensatz zur Erforschung der Ursache von Schwarmbeben. Seit dem 20. März registriert ein…

Bestandsmanagement optimieren

Crateflow ermöglicht präzise KI-basierte Nachfrageprognosen. Eine zentrale Herausforderung für Unternehmen liegt darin, Über- und Unterbestände zu kontrollieren und Lieferketten störungsresistent zu gestalten. Dabei helfen Nachfrage-Prognosen, die Faktoren wie Lagerbestände, Bestellmengen,…

Partner & Förderer