Elektronischer Fingerabdruck schützt RFID-Tags

RFID-Tags zur Kennzeichnung von Produkten werden unter anderem als Fälschungsschutz genutzt – doch die elektronischen Markierungen sind selbst nicht fälschungssicher. Forscher der University of Arkansas (Uark) haben jetzt einen Ansatz entwickelt, der das für passive RFID-Tags ändern soll. Sie setzen darauf, dass jede dieser Markierungen einen identifizierbaren elektronischen „Fingerabdruck“ hat, um ein Klonen von Tags zu verhindern.

RFID-Tags kommen schon jetzt in vielen Wirtschaftsbereichen zum Einsatz. Bis zum Jahr 2030 werden sie nach Ansicht von führenden RFID-Sicherheitsexperten wie Ari Juels, Chief Scientist and Director der RSA Laboratories, allgegenwärtig sein. „Sicherheits- und Datenschutzfragen müssen geklärt werden, um die Technologie zuverlässig zu machen“, betont vor diesem Hintergrund Dale R. Thompson, Assistenzprofessor für Informatik und Computertechnik an der Uark.

Elektronischer Fingerabdruck

Um bei passiven RFID-Tags für Fälschungssicherheit zu sorgen, setzen Thompson und Kollegen auf deren Funktionsweise. Die Markierungen nutzen per Funkwellen vom Lesegerät übertragene Energie, um dem Leser eine Antwort zu senden. Wie sich zeigt, ist dabei die erforderliche Mindestleistung, damit das Tag tatsächlich reagieren kann, frequenzabhängig. Dieses Profil ist wiederum für jedes RFID-Tag einzigartig.

„Diese unterschiedlichen Reaktionen sind nur eine von mehreren physikalischen Eigenschaften, die uns erlauben, einen elektronischen Fingerabdruck des Tags zu erstellen“, sagt Thompson. Mit diesem Mittel sei letztendlich eine Identifikation eines RFID-Tags mit hoher Wahrscheinlichkeit möglich, sodass gefälschte Tags erkannt werden können.

Experten-Skepsis

Ob dieser Fälschungsschutz sicher genug ist, muss sich freilich erst weisen. „Da wird die Sende-Schwelle gemessen, das kann aber keine genügend große Varianz anbieten“, zeigt sich Lukas Grunwald, RFID-Sicherheitsexperte und Geschäftsführer bei DN-Systems http://www.dn-systems.de , gegenüber pressetext skeptisch. Er halte den Anti-Clone-Ansatz des Unternehmens Verayo für besser.

Dringliches Problem

Fest steht jedenfalls, dass Entwicklungen zum Fälschungsschutz von RFID-Tags absolut notwendig sind. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Technologie unter anderem in Pässen oder Führerscheinen zum Einsatz kommt. „Auslesen reicht zum Klonen“, hatte Juels im September vor einer tristen Sicherheitslage gewarnt. Speziell ging es dabei im Rahmen der ENISA-FIRST Summer School on Network and Information Security um Dokumente, die in den USA bereits ausgegeben wurden.

Media Contact

Thomas Pichler pressetext.deuschland

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