Einfache und hochgenaue Funkortung in Produktion

Das Verfahren verwendet die bereits vorhandene Infrastruktur und Standardkomponenten wie mobile Eingabegeräte, bestehende WLAN-Netze und Sensoren. Mit intelligenter Datenverarbeitung und -auswertung sowie optimierten WLAN-Basisstationen werden Werkzeuge, Material oder auch Personen auf weniger als einen Meter genau geortet.

Eine solche Genauigkeit ist nötig, um zu prüfen, ob und wann an einem Produkt ein bestimmter Arbeitsschritt durchgeführt wurde. Mit diesen Informationen lässt sich letztlich die Qualität in der Produktion steigern.

In der Fertigung werden die Anforderungen an die Qualität immer vielfältiger und strenger, wobei die Stückzahlen weiter steigen. Gleichzeitig gibt es mehr kundenspezifische Varianten der Produkte. Da wird es immer wichtiger, sämtliche Arbeitsabläufe möglichst lückenlos zu dokumentieren. Deshalb sollen intelligente Systeme in der Fabrik möglichst automatisch erkennen, ob eine bestimmte Handlung erfolgt ist oder nicht.

Das ist möglich, indem man kontinuierlich den Aufenthaltsort sämtlicher in der Fabrik vorhandener Objekte registriert. Damit zweifelsfrei klar ist, dass ein bestimmtes Werkzeug an einem bestimmten Produkt verwendet wurde, muss man beides sehr genau orten können. Bisher war dies nur mit komplexen Lokalisierungssystemen auf Basis eigens entwickelter Sensoren und Netzwerke möglich. Lösungen, die auf Standardkomponenten zurückgreifen, liefern heute nur eine Genauigkeit von etwa drei Meter.

Die Forscher von Siemens Corporate Technology (CT) haben nun ein Verfahren entwickelt, das ebenfalls auf Standardkomponenten zurückgreift, die häufig bereits in Fabriken vorhanden sind. Mit neu erarbeiteten Algorithmen optimieren sie die Nutzung der vorhandenen Informationen. Zum Beispiel werden Sensordaten mit neuen Methoden ausgewertet und die erhaltenen Daten so kodiert, dass sie auf den bereits installierten WLAN-Netzen übermittelt und von Eingabegeräten genutzt werden. Die neue Funk-Lokalisierungstechnik von Siemens CT ist günstiger in der Anschaffung und billiger im Betrieb als vergleichbar genaue Systeme. Erste Versuche in der Automobilindustrie verliefen bereits sehr erfolgreich. (RN 2009.10.4)

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Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens ResearchNews

Weitere Informationen:

http://www.siemens.de/innovation

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