Cyber-Zombies im Visier

Beispiel-Bild: Bot

Die organisierte Kriminalität bedient sich dieser Computer-Netze, um Privatpersonen und Unternehmen finanziellen Schaden zuzufügen. Die daraus resultierenden kriminellen Gewinne übersteigen mittlerweile die Gewinne im Drogenhandel. Militärisch motiviert gesteuerte Botnetze stellen eine weitere Gefährdung dar.

Das Fraunhofer-Institut für Kommunikation, Informationsverarbeitung und Ergonomie FKIE in Wachtberg bei Bonn hat eine Studie angefertigt, die einen Überblick über den derzeitigen Stand der Botnetz-Forschung darlegt: Es werden Mess- und Detektionsmethoden von Botnetzen sowie mögliche Gegenmaßnahmen vorgestellt und analysiert, sowie bestehende Initiativen (wie z.B. „Botfrei in Deutschland“) beschrieben und Schlussfolgerungen gezogen.

Prof. Martini, Leiter des Fraunhofer-Instituts, erläutert: „Wichtig für jeden IT-Spezialisten: In der Studie werden Interessengruppen-spezifische Handlungsempfehlungen abgeben, um die Gefährdungen zu erkennen und Maßnahmen abzuleiten.“ Jens Tölle, Leiter der Forschungsgruppe Cyber Defense im Fraunhofer-Institut, ergänzt: „Zur Begegnung der Botnetz-Bedrohung ist ein ganzheitlicher Ansatz nötig. Alle beteiligten Parteien müssen hierbei koordiniert zusammenarbeiten.“

Die Studie des Fraunhofer-Instituts wurde für die ENISA angefertigt. Das Kürzel steht für „European Network and Information Security Agency“, die europäische Netzwerksicherheitsbehörde der Europäischen Union. Die Veröffentlichung wurde am 9./10. März 2011 anlässlich eines Workshops (http://www.eco.de/antibotnet_workshop2011) vorgestellt und hat bei Fachleuten Aufsehen erregt. Experten aus verschiedenen relevanten Bereichen, wie Internetserviceprovider, Computer Emergency Response Teams (CERTs), Strafverfolgungsbehörden, Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Sicherheitssoftwareherstellern wurden für die Studie befragt. Literatur und eigene Forschungsergebnisse runden die Studie ab.

Prof. Martini bewertet: „Die Zusammenfassung der aktuellen Situation rund um die Bekämpfung von Botnetzen liefert wichtige Ansatzpunkte zum weiteren Vorgehen, um möglichst schnell Botnetzen effektiv begegnen zu können. Dabei enthält die Studie insbesondere wertvolle Informationen für Experten auf technischer, rechtlicher und politischer Ebene.“

Media Contact

Bernhard Kleß Fraunhofer-Institut

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