Computerlinguistin hat Supercomputer Watson beim Quizlösen geholfen

Der Supercomputer Watson hat im letzten Jahr für Schlagzeilen gesorgt, da es ihm gelungen ist, in der amerikanischen Quizshow Jeopardy! die beiden besten menschlichen Konkurrenten zu schlagen. Friedrich forscht im Exzellenzcluster „Multimodal Computing and Interaction“ der Universität des Saarlandes und promoviert derzeit bei Computerlinguistik-Professor Manfred Pinkal. Jetzt erhält Friedrich vom IT-Unternehmen IBM den „IBM Ph.D. Fellowship Award“.

„Das Besondere an Watson ist, dass er im Gegensatz zu normalen Suchmaschinen in der Lage ist, sinnvolle Zusammenhänge herzustellen“, erklärt Annemarie Friedrich, die während ihrer Masterarbeit geholfen hat, dem Rechner die menschliche Sprache „beizubringen“. Mithilfe bestimmter Rechenverfahren durchsucht Watson große Textmengen und erstellt logische Verknüpfungen. Auf diese Weise erkennt der Supercomputer gewissermaßen die Bedeutung des Inhalts unterschiedlicher Texte, sodass er die Quizfragen in der Wissenssendung eigenständig korrekt beantworten konnte.
Annemarie Friedrich forscht auf dem Gebiet der Semantik. Sie befasst sich insbesondere damit, wie Rechner lernen können, Bedeutung und Zusammenhänge von Wörtern in komplexen Sätzen und Texten zu verstehen. „Wenn etwa von einem Zweig die Rede ist, ist es für ein Textanalyse-System wichtig zu wissen, ob es sich um einen Unternehmenszweig oder den Zweig eines Kirschbaumes handelt“, erläutert die 25-Jährige.

Die Saarbrücker Computerlinguistin wird nun für zwei Semester von IBM bei ihrer Forschungsarbeit mit einem Stipendium unterstützt. Mit dem IBM Ph.D. Fellowship Award fördert das Unternehmen jedes Jahr weltweit herausragende Nachwuchswissenschaftler bei ihren Forschungsprojekten. Dabei bietet das Unternehmen nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern stellt den jungen Forschern auch fachkundige Mentoren zur Seite. Annemarie Friedrich hat unter anderem während ihrer Bachelorarbeit bei IBM in Böblingen geforscht und ihr Masterstudium in Computerlinguistik an der Saar-Uni und an der Universität Edinburgh absolviert.
Hintergrund:
Die Computerlinguistik der Universität des Saarlandes ist international hoch angesehen. Die Forscher der Saar-Uni arbeiten eng mit dem Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz und den beiden Max-Planck-Instituten für Informatik und Software-Systeme zusammen, die alle auf dem Saarbrücker Campus ansässig sind. Studenten werden von zahlreichen Wissenschaftlern intensiv betreut und können bereits früh an internationalen Forschungsprojekten mitarbeiten.

Seit 2007 wird der Saarbrücker Exzellenzcluster „Multimodal Computing and Interaction“ im Rahmen der Exzellenzinitiative von Bund und Ländern gefördert. Hier wird unter anderem untersucht, wie man multimodale Informationen aus Audiodateien, Bildern, Texten und Videos noch effizienter organisieren, verstehen und durchsuchen kann.

Weitere Informationen zur Computerlinguistik und zum Exzellenzcluster „Multimodal Computing and Interaction“ finden Sie im Internet unter:
http://www.coli.uni-saarland.de
http://www.mmci.uni-saarland.de

Ein Pressefoto finden Sie unter:
http://www.uni-saarland.de/aktuelles/presse/pressefotos.html

Pressefotos von Watson gibt es im Internet zum Beispiel unter:
http://www-03.ibm.com/press/us/en/presskit/27297.wss

Fragen beantworten:

Annemarie Friedrich
Cluster of Excellence „Multimodal Computing and Interaction”
Tel.: 0681/302-4347
E-Mail: afried@coli.uni-saarland.de
Prof. Dr. Manfred Pinkal
Cluster of Excellence „Multimodal Computing and Interaction”
Tel.: 0681/302-4343
E-Mail: pinkal@coli.uni-sb.de

Media Contact

Melanie Löw idw

Weitere Informationen:

http://www.uni-saarland.de

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