Das Cockpit der Zukunft

Ein Fahrer steigt ins Auto und dreht den Zündschlüssel: Das Armaturenbrett, das kurz zuvor noch schwarz war, zeigt sich nun als 3-D-Display. Das Design ist schlicht, aber modern.

Sitzt dagegen ein anderer Fahrer am Lenkrad, erscheinen zunächst die Bedienelemente für den mp3-Player im Vordergrund: »Wählen Sie einen Interpreten.« Musik gewählt, schon kann es losgehen. Im Display sieht er ein 3-D-Modell der Stadt, das Navigationsgerät führt ihn direkt zum Zielort. Der dritte Fahrer dagegen bevorzugt andere Informationen: die aktuellen Staumeldungen etwa. Ebenso im Blick hat er stets den Drehzahlmesser. Unterwegs verändert sich das Display, die Warnung »Bitte Tanken« springt ihm förmlich ins Auge.

Das neue 3-D-Cockpit der Forscher vom Fraunhofer-Institut für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut HHI in Berlin sieht nicht nur toll aus, sondern ist auch funktionell. Während es früher im Armaturenbrett eine Scheibe mit einer Skala gab, über der sich ein mechanischer Zeiger bewegte, um die Geschwindigkeit anzuzeigen, und daneben einen Drehzahlmesser, hat das neue Display eine digitale Optik mit dreidimensionaler Tiefendarstellung.

»Je nachdem, welche Information für den Fahrer gerade wichtiger ist, wechselt diese in den Vordergrund. Ganz gleich, ob es der Luftdruck, die Route oder der aktuell gespielte Songtitel ist«, sagt Dr. René de la Barré, Projektleiter am HHI. Doch woher weiß das System, welche Information der Fahrer wann wie groß sehen will? »Vor dem Start kann der jeweilige Fahrer wählen, wie die Informationen angezeigt werden sollen, und diese Einstellungen speichern«, sagt der Experte. Für den Tiefeneindruck sorgt eine ausgeklügelte Technik: Zwei Kameras im Wagen messen Position und Abstand der Augen des Fahrers – in Echtzeit. Die zwei übereinander geschobenen Bilder, die den 3-D-Effekt auf dem Display hervorrufen, sind somit individuell auf den Blick des Fahrers angepasst. Auf diese Weise ist der Effekt von jeder Blickrichtung aus und in jeder Sitzposition gewährleistet.

Runde oder leiterförmige Skala? Blaues oder rotes Hintergrundlicht? Das 3-D-Cockpit lässt sich personalisieren, jeder Fahrer kann also künftig das Design und die Funktionsführung individuell einstellen. Auf der CeBIT vom 3. bis 8. März in Hannover stellen die Forscher einen ersten Prototypen des Cockpit-Displays vor (Halle 9, Stand B36)

Media Contact

Dr. Rene Barre Fraunhofer Gesellschaft

Weitere Informationen:

http://www.hhi.fraunhofer.de

Alle Nachrichten aus der Kategorie: Informationstechnologie

Neuerungen und Entwicklungen auf den Gebieten der Informations- und Datenverarbeitung sowie der dafür benötigten Hardware finden Sie hier zusammengefasst.

Unter anderem erhalten Sie Informationen aus den Teilbereichen: IT-Dienstleistungen, IT-Architektur, IT-Management und Telekommunikation.

Zurück zur Startseite

Kommentare (0)

Schreiben Sie einen Kommentar

Neueste Beiträge

Anlagenkonzepte für die Fertigung von Bipolarplatten, MEAs und Drucktanks

Grüner Wasserstoff zählt zu den Energieträgern der Zukunft. Um ihn in großen Mengen zu erzeugen, zu speichern und wieder in elektrische Energie zu wandeln, bedarf es effizienter und skalierbarer Fertigungsprozesse…

Ausfallsichere Dehnungssensoren ohne Stromverbrauch

Um die Sicherheit von Brücken, Kränen, Pipelines, Windrädern und vielem mehr zu überwachen, werden Dehnungssensoren benötigt. Eine grundlegend neue Technologie dafür haben Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Bochum und Paderborn entwickelt….

Dauerlastfähige Wechselrichter

… ermöglichen deutliche Leistungssteigerung elektrischer Antriebe. Überhitzende Komponenten limitieren die Leistungsfähigkeit von Antriebssträngen bei Elektrofahrzeugen erheblich. Wechselrichtern fällt dabei eine große thermische Last zu, weshalb sie unter hohem Energieaufwand aktiv…

Partner & Förderer