Bundesregierung stärkt die IT-Sicherheitsforschung

„Internet der Dinge“ und „Industrie 4.0“ – diese zwei Begriffe stehen für die rasant fortschreitende Vernetzung unseres Lebens. Die Kommunikation zwischen Geräten und Maschinen – das „Internet der Dinge“ – entwickelt sich immer mehr zu einer Basis für das Funktionieren moderner Industriegesellschaften.

Vor allem in der industriellen Produktion und der Telemedizin ermöglichen vernetzte intelligente Systeme, die in Maschinen und Geräte eingebettet sind, dass diese autonom miteinander kommunizieren. So werden völlig neue Funktionalitäten und Geschäftsmodelle möglich. Durch die zunehmende Vernetzung steigt aber auch das Risiko, dass diese Netzwerke Ziel von Cyberangriffen werden, die nicht nur erheblichen finanziellen Schaden verursachen, sondern auch die Funktionssicherheit technischer Anlagen bedrohen.

Im Kontext der 4. Ausschreibungsrunde des gemeinsam vom Bundesministerium für Bildung und Forschung und dem Bundesministerium des Innern initiierten Programms „IT-Sicherheitsforschung“ sind jetzt drei Forschungsprojekte an den Start gegangen, die neue Lösungen für eingebettete Systeme und eine hohe Sicherheit bei der Übertragung durch neue Verschlüsselungsmethoden zum Ziel haben. Beteiligt sind Hochschulen, Forschungseinrichtungen und Unternehmen.

„Mit dem gemeinsamen Programm IT-Sicherheitsforschung tragen wir dazu bei, das Internet sicherer und zuverlässiger zu machen und den Datenschutz noch weiter zu verbessern. Dies ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass Deutschland seine Spitzenposition als sicherer Wirtschaftsstandort beibehält“, sagte die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Johanna Wanka, anlässlich des Projektstarts.

Der Bundesminister des Innern, Hans-Peter Friedrich, betonte: „Die Bedrohung von vernetzen IT-Systemen und Produktionsanlagen durch Cyberangriffe ist real, und es zeigt sich, dass diese Attacken immer professioneller durchgeführt werden. Hier ist auch der Staat gefordert. Aufgabe der IT-Sicherheitsforschung ist es, schon heute Lösungen nutzbar zu machen, mit denen wir auch in Zukunft die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger gewährleisten und Anlagen vor Angriffen schützen können“.

Die drei geförderten Projekte in der 4. Ausschreibungsrunde:

. Um Angriffe auf industrielle Steuerungsrechner zu verhindern, wird im von der Wibu-Systems AG in Karlsruhe koordinierten Projekt Integritätsschutz eingebetteter Betriebssysteme (Projektvolumen: 2,21 Mio. Euro) eine neuartige Hardware-Architektur entwickelt, die einen vertraulichen und sicheren Betrieb von eingebetteten Betriebssystemen in einer offenen Internetumgebung sicherstellt.

. Ziel des Projekts Universell konfigurierbare Sicherheitslösung für Cyber-Physikalische Systeme (Projektvolumen: 1,56 Mio. Euro) ist eine universell konfigurierbare Sicherheitslösung für eingebettete Geräte und Systeme. Dabei geht es unter anderem um die Erkennung von Angriffen und Manipulationsversuchen. Koordinator ist die Hochschule Furtwangen.

. Das Projekt Effizientes Schlüsselmanagement für mehr Sicherheit im „Internet der Dinge“ (Projektvolumen: 3,37 Mio. Euro) widmet sich Sicherheitsfragen im „Internet der Dinge“. Um einen optimalen Schutz zu gewährleisten, werden neue Verfahren zur Verschlüsselung von Daten bei der Funkübertragung entwickelt. Das Projekt wird vom Fraunhofer Heinrich Hertz Institut in Berlin koordiniert.

Die Projekte laufen jeweils bis zum 31.August 2015.

Das Programm IT-Sicherheitsforschung ist im Jahr 2008 gestartet. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung hat bisher insgesamt über 20 Forschungsvorhaben mit einem Gesamtvolumen von 30 Mio. bewilligt.
Weitere Informationen zum Arbeitsprogramm IT-Sicherheitsforschung und zu den geförderten Projekten finden Sie unter

www.vdivde-it.de/KIS/sichere-ikt/it-sicherheitsforschung

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