BMBF-Förderung: "Mobil 50+" erforscht mobile Dienste für Silver Surfer

Im Fokus stehen innovative, auf neuen Informationstechnologien (IT) basierende Dienstleistungskonzepte für ein mobiles Leben und Aktivitäten über 50-jähriger Nutzerinnen und Nutzer – so genannte Silver Surfer.

In den kommenden drei Jahren wird das Fachgebiet Wirtschaftsinformatik das Verbundprojekt mit Partnern aus der Technischen Universität München (Wirtschaftsinformatik, Prof. Dr. Helmut Krcmar), der Ludwig Maximilians Universität München (GRP – Generation Research Program, Dr. med. Dipl.-Ing. Herbert Plischke) und der ITM Beratungsgesellschaft mbH koordinieren.

Ziel ist es zu erforschen, wie innovative IT-basierte Dienstleistungen für die Zielgruppe 50+ entwickelt, erbracht, vermarktet und genutzt werden können. Finanziert und gefördert wird das Projekt vom Bildungsministerium für Bildung und Forschung unter Projektträgerschaft des DLR mit einer Fördersumme von knapp 1,2 Mio. Euro.

„Die Erforschung IT-gestützter Dienstleistungskonzepte für die Zielgruppe 50+ bietet viele Chancen – nicht nur für die künftigen Nutzer, sondern auch für Innovation und Beschäftigung“, so Leimeister. Bis zum Jahre 2050 werde sich die Zusammensetzung der Bevölkerung deutlich verschieben und aufgrund einer fortschreitenden Alterung der Gesellschaft werden verstärkt Probleme wie abnehmende Mobilität, zunehmende Alltagsbelastungen und gesundheitliche Einschränkungen auftreten. Zugleich wollen die über 50jährigen weiterhin

aktiv am Leben und der Gesellschaft teilnehmen und verfügen in der Regel über eine solide finanzielle Ausstattung, die die Entwicklung neuer und spezieller Angebote auch für die Wirtschaft interessant macht. Dienstleistungsanbieter sollen in die Lage versetzt werden, Bedürfnisse der Zielgruppe 50+ zu erkennen, Angebote – auch konventionelle Dienstleistungen – neu zu gestalten, zu optimieren und anzupassen. Daraus folgernd sollen Kunden einen leichteren Zugang zur Nutzung von bedarfsgerechten Angeboten erhalten.

Diesen Herausforderungen stellen sich die Forscher durch die Entwicklung neuer Dienstleistungen, basierend auf modernen Technologien wie Near-Field Communication (NFC), RFID und mobilen Diensten. Beispiele sind etwa unkomplizierte Buchungsverfahren für Tickets und Fahrkarten bis zur Abrechnung, benutzerfreundliche Anforderung von haushaltsnahen Dienstleistungen, die einfache Integration von Wartungs- und Reparaturservices in Produkte oder Online-Unterhaltungen. Near-Field Communication ermöglicht dabei die automatisierte, kostengünstige und einfache Interaktion zwischen Mobiltelefonen und Objekten und Produkten in der Umgebung. Als assoziierter Projektpartner übernimmt die servtag GmbH Teile der technischen Umsetzung.

„Wir wollen an der Universität Kassel mittelfristig einen Forschungsschwerpunkt für IT-gestütztes Dienstleistungsmanagement etablieren und mit einem Transfercenter insbesondere auch die regionale Wirtschaft mit einbinden. Die Industrialisierung von Dienstleistungen, insbesondere durch den intelligenten Einsatz von IT, bietet viele Chancen“, so Leimeister weiter. Das Projekt Mobil50+ sei der erste große Schritt in diese Richtung, weitere Projekte seien bereits beantragt.

Info
Universität Kassel
Wirtschaftsinformatik
Forschungszentrum IT-Gestaltung (ITeG)
Prof. Dr. Jan Marco Leimeister
Nora-Platiel-Straße 4
34127 Kassel
tel: (0561) 804 2880
fax: (0561) 804 3708
e-mail: leimeister@uni-kassel.de

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Ingrid Hildebrand idw

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