Elektronische Fallakte soll Mehrwertdienst für die Gesundheitskarte werden

Die von der gematik im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums einheitlich für das gesamte deutsche Gesundheitswesen spezifizierte Telematikinfrastruktur würde damit auch niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern, die selbst keine Fallakten anbieten, ermöglichen, auf verfügbare Fallakten zuzugreifen.

Sie können dazu die entsprechenden Sicherheits- und Kommunikationsmechanismen der Infrastruktur nutzen. Den Auftrag, eine Anbindung der Fallakte an die Infrastruktur der Gesundheitskarte zu konzipieren, erhielt das Fraunhofer ISST jetzt von der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG).

Die Fallakten selbst werden dabei dezentral bei den Krankenhäusern vorgehalten, die untereinander vernetzt sind. Aktuell werden elektronische Fallakten in zehn Kliniken umgesetzt und in regionalen Gesundheitsnetzen erprobt. Mit der Anbindung an die Telematikinfrastruktur steht die elektronische Fallakte Ärzten und Patienten deutschlandweit zur Verfügung und bildet einen wesentlichen Beitrag des Krankenhaussektors zur Patientensicherheit bei der einrichtungsübergreifenden Patientenversorgung.

Die Spezifikation der Anbindung soll nach den Vorstellungen der Deutschen Krankenhausgesellschaft und des Fraunhofer ISST auch Vorlage für weitere zukünftige Mehrwertdienste sein, die an die Telematikinfrastruktur gekoppelt werden. Ziel ist es, Kernkonzepte aus der Sicherheitsarchitektur der elektronischen Fallakte wie zum Beispiel die dezentrale Datenhaltung, Anbieter-Föderationen und Single Sign-On Verfahren für diese Anwendungen verfügbar zu machen.

Das gemeinsame Projekt von DKG und Fraunhofer ISST beginnt im Oktober 2007 und soll bis Mitte 2008 abgeschlossen sein.

Hintergrund: ELEKTRONISCHE FALLAKTEN

Die Initiative zur Entwicklung und Etablierung elektronischer Fallakten (eFA), die einen sicheren, diagnosebezogenen Datenaustausch zwischen Gesundheitsdienstleistern ermöglichen, wurde Anfang 2006 von den privaten Klinikketten Asklepios, Rhön-Klinikum und Sana sowie der Deutschen Krankenhausgesellschaft und dem Fraunhofer ISST gestartet. Mittlerweile haben sich mit dem Universitätsklinikum Aachen, der Charité, dem Klinikum Dortmund, den Helios-Kliniken, dem Städtischen Klinikum München, dem Universitätsklinikum Tübingen und dem Vivantes-Konzern weitere Krankenhausträger angeschlossen. Die Initiative wird von der IT-Industrie aktiv unterstützt, die in aktuell zehn Pilotvorhaben Produkte zur Verfügung stellt, die konform zur eFA-Spezifikation sind. Außerdem sind die Anbieter von IT-Lösungen im Gesundheitswesen aktiv in die Weiterentwicklung der Spezifikationen eingebunden.

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Britta Schmitz idw

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