Biometrie-Passkontrolle: Verkleidung zwecklos

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Nach der Schweiz, die den Biometrie-Reisepass im September 2006 einführte, hat Siemens IT Solutions and Services vor kurzem auch in Tschechien eine Lösung zur Herstellung des so genannten ePasses installiert. Landesweit stattete SIS etwa 230 Erfassungszentren mit rund 600 Fotoständen, Ausweislesegeräten, Kameras, Druckern sowie den notwendigen IT-Systemen aus. Künftig werden somit auch die Einbände der tschechischen Pässe einen hauchdünnen RFID-Chip mit Antenne enthalten.

Auf dem Chip werden die persönlichen Daten wie Name oder Geburtsdatum sowie ein digitales Foto und Fingerabdruck des Passinhabers gespeichert, die später von speziellen Lesegeräten erfasst und gelesen werden – etwa beim Grenzübertritt. Während ein Fingerprint-Scanner den Fingerabdruck des Reisenden liest, kann das Live-Bild des Passinhabers mit dem im Chip gespeicherten Foto verglichen werden. Das Kamerasystem orientiert sich dabei unter anderem an der unverkennbaren Position der Augen.

Ein solches Grenzkontrollsystem mit Fingerprintlesern, Kameras und einer leistungsfähigen IT-Infrastruktur installierte Siemens IT Solutions and Services im Frühjahr 2007 in Kroatien. Die Grenzpolizei gleicht neben den Pass-Daten auch die Gültigkeit der Visa mit einer zentralen Datenbank im Innenministerium ab. Darüber hinaus erfasst und erkennt das System mit Hilfe von Kameras Fahrzeug-Kennzeichen und den Fahrzeugtyp des Reisenden. Das erleichtert unter anderem die Identifikation gestohlener Autos.

Die Lösung wird bereits am Grenzübergang Bajakov und am Flughafen Zagreb eingesetzt. Kroatien gehört damit zu den ersten Ländern Europas, in denen ePässe ausgewertet werden können. Auch zukünftige automatische Biometrie-Grenzkontroll-Lösungen in Europa im Sinne von RTP (Registered-Taveller-Programmen) können damit realisiert werden. Andere Länder werden sukzessiv folgen: Die Schengen- als auch EU-Staaten haben sich verpflichtet, bis 2009 digitale Fotos und Fingerabdrücke in ihre Reisepässe aufzunehmen. (IN 2007.09.1)

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Dr. Norbert Aschenbrenner Siemens InnovationNews

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